Hallo racer88,
der Preis ist sehr gut, vorausgesetzt das Getriebe ist ok. Wenn Du es hast, kannst Du ja mal den hinteren Getriebedeckel abschrauben (also quasi die hintere Hälfte des Getriebes). Keine Angst, da springt nichts auseinander. Im Getriebedeckel findest Du schräg über dem Rücklaufrad eine Ölfangschale aus Kunststoff, in der sich ein Magnet befindet. Bau sie durch Verdrehen und anschließendes Ziehen aus. Anhand des Abriebs und dessen Menge kannst Du abschätzen, wie es um das Getriebe steht. Was Du dort findest, darf nur eine "Paste" aus feinem Metallabrieb und Öl sein. Ich würde sagen, bei 90tkm findest Du dort einen Belag von 2-3mm. Wenn das Getriebe ok ist, verbaust Du eine neue Ölfangschale ( einfach stecken, bis sie rastet (die kostet nur knapp 3€). Die Dichtfläche der Gehäusehälften perfekt reinigen, entfetten und dünn mit der Dichtmasse AMV 188 003 01, Teile No. D 188 003 A1 bestreichen. Sofort montieren, auf korrekten Sitz der Paßhülsen achten. Schrauben über Kreuz mit 25Nm bei Alu- bzw. 20Nm bei Magnesiumgehäuse anziehen.
Zu dem Getriebe in Deinem Auto:
-Ein auftourendes Geräusch beim Zurückschalten ist normal, wenn hochtourig gefahren wird (das Getriebe hat dann auch eine hohe Drehzahl und das hört man)
-Messingfarbene Späne können nur von den Synchronringen oder den Schaltgabel stammen. Geringe Mengen feinen Abriebs sind normal (keine "Plättchen" oder "Brocken", nur feiner glitzernder Staub).
-Späne aus Lagern sind Nadel- oder Plättchenförmig sind chromglänznd und haben evtl. feine Bruchstellen
-Späne von Zahnrädern sehen ähnlich aus, sind jedoch nicht so hochglänzend und eher "grieß-ähnlich", kaum Plättchen.
Meine Vermutung: Da die Gänge nicht einzulegen sind, nicht jedoch vornehmlich Schaltkratzen auftritt, vermute ich, daß verbogene Schaltgabeln oder eine schadhafte Umlenkwelle die Ursache sind. Diesen Verdacht habe ich besonders, weil Du schreibst, daß sich die Gänge nur mit Gewalt einlegen lassen und bei hohem Krafteinsatz kann da schon mal was nachgeben. Getriebe mit verschlissenen Synchronringen kratzen, lassen sich aber mit Zwischengas/Zwischenkuppeln (wie beim alten Käfer :wink: ) problemlos schalten. Klemmende Synchronringe treten aller Wahrscheinlichkeit nach nur auf einen einzelnen Gang auf. Und das zu Beginn auch nur sporadisch und dann zunehmend häufig. Ach ja - klemmende Ringe geben meist bei mehrmaligem "Anklopfen" des betreffenden Gangs vor den Einlegen nach.
HTH
Gruß,
Markus