Problem AGR-Ventil und Verschließen der AGR.
Jetzt war es auch bei meiner Rumpeldose bei ~150Tkm soweit - Die ÖL-Sifferei aus den Belüftungsbohrungen vom AGR-Ventil und die damit verbundene Verschmutzung des Motorraumes wurde mir zu lästig.
Deshalb habe ich mir aus dem freien Handel ein entsprechendes AGR-V-Ersatzteil für etwa den halben Preis gegenüber dem des beim Freundlichen üblichen geholt und innerhalb einer knappen Stunde selbst ausgetauscht. Der sich im Saugrohr befindliche Dreck hielt sich glücklicherweise in Grenzen.
Das Verschließen der AGR funktioniert bei meiner MJ2004 Rumpeldose (MSG 038 906 019 KD) leider nicht ohne Modifikation des Datensatzes im MSG, zumindest habe ich mal mittels VCDS den Adaptionswert für das AGR-V auf den Maximalwert hochgesetzt, wie man aber mittels VCDS am Stellwert für das AGR-Ventils im Betrieb feststellen kann, hilft dies nicht viel.
Eigentlich müsste man doch nur die Begrenzung des Adaptionswertes aufheben können....
Da ich nun schon mal ein Muster eines AGR-V hatte, wurde dieses im Bezug auf diverse hier aufgestellte, von mir aber stark angezweifelte Behauptungen untersucht.
Die Öl-Sifferei wird auf jeden Fall nicht durch eine angeblich defekte Membran des AGR-Ventilbetätigers verursacht.
Das Öl wird durch den Ladedruck und die Bewegung der AGR-Ventilbetätigerstange durch die Führung der selben gedrückt, um so mehr, je länger die Laufzeit des AGR-Ventils ist und das Spiel in der Führung der AGR-Ventilbetätigerstange entsprechend zugenommen hat.
Das Öl tritt dann letztendlich durch die Belüftungsbohrungen der, dem Steuerunterdruck gegenüberliegenden Seite der Membran aus.
Wenn die Mebran undicht wäre, so könnte kein oder zumindest ausreichender Steuerdruck aufgebaut und das AGR-V nicht (korrekt) geöffnet werden, von eventuell weiteren Problemen, verursacht durch den zusammenbrechenden Unterdruck der diversen anderen durch Unterdruck betätigten Steuerfunktionen mal ganz abgesehen.
Des weiteren kann man sich meiner Meinung nach, falls die AGR abgeschaltet werden soll, das Anfertigen und den Einbau des ominösen Dichtblechs in (fast) jedem Fall sparen. Das Hauptargument der Befürworter des Einbaus eines solchen ist deren Befürchtung, dass das AGR-Ventil aufgedrückt werden könnte. Nach meinem Versuch, das AGR-V von der Abgasseite her mittels Druckluft aufzudrücken, müsste dazu ein Abgassgegendruck im Auslasskrümmer von etwas mehr als 5bar anstehen. Erst dann könnte theoretisch der Ventilteller durch den Druck aus dem Sitzkonus gedrückt und Abgas in den Ansaugtrakt gepresst werden. Ein solcher Abgasgegendruck wird aber bei dieser Art von Motoren in keinem Fall erreicht, höher als ca. 50% des Ladedrucks wird der Abgasgegendruck vor dem Turbolader nicht, selbst im Fall eines Chiptunings. In der anderen Richtung kann das AGR-V durch den Ladedruck nie aufgedrückt werden, da es sich um ein Kegelsitzventil, vergleichbar mit den Ventilen im Zylinderkopf, handelt, der Ladedruck hilft, das AGR-V zu zuhalten.
Meiner Meinung nach würde so ein Verschlussblech nur in dem Fall Sinn machen, wenn, wie auch bei meiner Kiste, ein AGR-Kühler verbaut ist. Dazu muss dann das Verschlussblech aber unbedingt direkt an der Anschlußstelle der AGR-Leitung am Auslasskrümmer eingebaut werden. Dadurch könnte dann Kondenswasserbildung im AGR-Kühler verhindert werden, die vor allem bei kalten Temperaturen auftritt und sich besonders im Kurzstreckenbetrieb nachteilig auswirken kann.
Wenn aber nur verhindert werden soll, dass Abgas rückgeführt wird, ist ein Verschluss der Steuerleitung des AGR-Ventils völlig ausreichend, dies aber sollte dann unbedingt gemacht werden, d. h. auch, falls jemand zum Gürtel noch die Hosenträger braucht und doch zusätzlich ein Dichtblech einbaut, eben, um die Öffnungsbewegung des AGR-Ventils und damit den Verschleiß der Führung zu minimieren, ansonsten fängt es doch bald wieder an, Öl durch die Belüftungsbohrungen zu siffen, besser ist es dann natürlich noch, diese auch noch zu verschließen.