Hallo zusammen,
vorweg: es tut mir Leid, ich habe die Suchfunktion mit allen erdenklichen Stichwörtern bemüht, habe aber nichts genau passendes gefunden, trotz reichlich Threads zum Thema Automatikgetriebe. Ich füge meine Frage sicherheitshalber, wegen Themenübersichtlichkeit, also einem bestehenden Thread zu. Falls das falsch ist, bitte ich den Moderatoren um Entschuldigung. Auch entschuldige ich mich dafür, daß der Beitrag etwas lang geworden ist.
Ich fahre einen Passat 3BG 2.8-Liter V6 Benziner (MKB ATQ, fünfgang-Tiptronic-Getriebe) mit 4Motion, BJ 2003, 48.600 km gelaufen (siehe auch
Spritmonitor). Das Fahrzeug befindet sich im unveränderten Originalzustand und ich bin der Erstbesitzer.
Wenn ich im Stadtverkehr nur "mitschwimme", d.h. Fahrstufe D, im 5. Gang bei ca. 55 km/h bis etwa 70 km/h, und ich dann z.B. an einer milden Steigung mithalten muß (d.h. unter Last leicht beschleunige, aber das Getriebe bleibt im 5. Gang), kommt es mir vor, als ob die Wandlerüberbrückungskupplung (WüK) leicht rutscht. Das sieht man auch am Drehzahlmesser -- im Sekundentakt hebt sich die Drehzahl um etwa 200 U/min an, um dann wieder runterzufallen. Das spürt man auch als leichter Schub.
Das ist bei extrem niedrigen Drehzahlen akuter (man kann z.B. bei wenig Gas auch bis ca. 1100 U/min im 5. Gang fahren und dann sanft beschleunigen, ohne, daß das Getriebe herunterschaltet), aber der "Rutsch" ist auch bis ca. 2000 U/min bzw. ca. 70 km/h spürbar. Bei Vollgas bzw. Kickdown (im 4., 3., 2., oder 1. Gang) rutscht nichts durch; das Getriebe arbeitet einwandfrei und schaltet die Gänge sauber durch.
Der Freundliche meint, im Fehlerspeicher nichts gefunden zu haben (das glaube ich). Desweiteren sei es normal, und alle anderen Fahrzeuge gleichen Typs benehmen sich auch so. Das glaube ich kaum; dennoch, wie ist Eure Erfahrung? Ich habe eher das Gefühl, abgewimmelt zu werden, da ich nur noch 10 Monate Garantie auf dem Fahrzeug habe, und Volkswagen wahrscheinlich keine Lust hat, eine teuere Ursachenuntersuchung zu finanzieren, bzw. mir ein neues Getriebe zu spenden, während das Fahrzeug noch weitgehend einwandfrei fährt. Ich gebe zu, das Problem ist subtil, aber es nervt gewaltig im hügeligen Vancouver-Stadtverkehr (Kanada). Mir scheint das Problem während des letzten Jahres auch schlimmer geworden zu sein. Ich fahre sehr unregelmäßig -- Standzeiten von drei bis fünf Wochen sind nicht ungewöhnlich. Dazu fahre ich ziemlich selten im Pendelverkehr, und selten Kurzstrecke. Ich mache manchmal Wochenendausflüge (Landstraße oder Autobahn), und fahre zwei- oder dreimal im Jahr auf Langstrecke (Autobahn, zwischen 2000 km und 5000 km am Stück, mit Geschwindigkeitsbegrenzung) nach Alberta oder Kalifornien und zurück (Urlaub), dann aber mit ziemlich viel Kickdown, um im dichten Autobahn-Kolonnenverkehr rechtzeitig überholen zu können und vorwärts zu kommen. Dieses Fahrprofil soll die insgesamt relativ niedrige Laufleistung erklären.
Ein Getriebeölwechsel ist auch hierzulande nicht vorgeschrieben (der bekannten, "lebenslangen Füllung" wegen). Ob der Ölwechsel das Problem behebt? Notfalls werde ich nach Ablauf der Garantie versuchen, dem Freundlichen zu überreden, einen Getriebeölwechsel auf meine Kosten durchzuführen. Dafür haben die Jungs und Mädels beim Freundlichen momentan weder Verständnis noch Interesse, und lassen sich dazu nicht überreden, wahrscheinlich weil das Fahrzeug sich immer noch in der Garantiezeit befindet (in Kanada haben wir vier Jahre Garantie -- glaubt mir, die besteht weitgehend nur auf Papier, und hängt sehr vom Kompetenz und Aus- bzw. Überlastung des Händlers ab -- dazu könnte ich noch lange meckern; erspare ich Euch erstmal

).
Wenn ich im Stadtverkehr in Fahrstufe 4 fahre, ist weitgehend Ruhe mit der Wandlerüberbrückungskupplung. Ich muß den Wagen noch ca. zwei Jahre fahren; ich ziehe also in Erwägung, bis dahin im Stadtverkehr einfach in der 4. Fahrstufe zu fahren, um die Wandlerüberbrückungskupplung bzw. dessen Reibbelag möglichst viel zu schonen, und den Wagen dann nach zwei Jahren gegen ein "Fremdfabrikat" in Zahlung zu geben. Hoffentlich streckt das Getriebe bis dahin nicht die Flügel. Inzwischen werde ich mich auch bemühen, einen Händler zu finden, der sich für das Problem interessiert. Ich würde den Wagen eigentlich sehr gerne sehr lange behalten, vor allem als Winterfahrzeug, sehe aber nicht ein, die Behebung eines schleichenden Getriebeschadens auf eigene Kosten zu nehmen.
Weiß jemand vielleicht Rat? Vielen Dank im Vorraus.
Mit freundlichen Grüßen!