Unfall und dann doch wieder nicht. Nur wer hat schuld???

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  • Unfall und dann doch wieder nicht. Nur wer hat schuld??? Beitrag #1

Decepticon

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Hallo zusammen!

Gestern ereignete es sich, dass ich eine unliebsame Begegnung mit einem Motorrad hatte. Folgendes hat sich zugetragen:

Ich war auf dem Heimweg von der Arbeit und wolle links in eine Strasse abbiegen. Von vorne kam ein Auto, dass ebenfalls links abbiegen wollte. Da keine Linksabbieger-Spuren vorhanden waren, konnten die Autos hinter dem mir entgegenkommenden Fahrzeug nicht weiter. die Fahrzeuge hinter mir hatten jedoch genug Platz um an der rechten Seite an mir vorbei zu kommen und umfuhren mich also, worauf der mir entgegenkommende Linksabbieger warten musste. Jetzt wollte ich links abbiegen, was ja augenscheinlich kein Problem war, da von vorne keine Autos kommen konnten. Nur leider kam plötzlich rechts hinter dem von vorne kommenden Linksabbieger (hinter dem sich wohlgemerkt der Verkehr staute!) ein Motorrad hervor, welches vorher eindeutig nicht von mir gesehen werden konnte, worauf ich natürlich bremsen musste. Ich stand jetzt höchstens mit meinem linken Vorderrad auf der Gegenfahrbahn und konnte den Wagen auch noch rechtzeitig bremsen, OHNE den Fahrtweg des Motorrades auch nur anzuschneiden. der Motorradfahrer allerdings kam durch eine Ausweichbewegung ins Schlingern, stürzte und kam nach einigen gerutschten Metern schließlich zum stehen. Nur noch mal um das klarzustellen: das Motorrad oder den Motorradfahrer habe ich nicht berührt!

Das Problem ist nur, dass wir die Polizei nicht verständigt haben und deshalb wohl nicht wirklich geklärt werden kann, wer hier die Schuld hat. wenn ich genau darüber nachdenke, dann sehe ich mich keinesfalls in der Position des Schuldigen, denn was habe ich falsch gemacht? Ich habe das Krad nicht sehen können, ich bin nicht gerast, ich habe den Wagen noch rechtzeitig zum Stehen bringen können und weder Motorrad noch Fahrer berührt. Na ja... mein Versicherungs-Heini hat schon eine Andeutung gemacht, von wegen das würde sowieso nicht ohne Anwalt ausgehen usw. aber erstmal abwarten.

Ein paar Meinungen dazu wären interessant.

MFG - Christian
 
  • Unfall und dann doch wieder nicht. Nur wer hat schuld??? Beitrag #2

gordon3bg

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Also ich würde sagen, du hast keine Schuld. Denn der Motorradfahrer ist ja rechts am stehenden Verkehr vorbeigefahren. Er hat also überholt, wo er es eigentlich nicht dürfte.
Aber warum habt ihr nicht die Polizei geholt? Ich denke sowas ist immer besser, zumal der Motorradfahrer gestürzt ist. Wer weiß, was er eventuell für Verletzungen hat, die nicht gleich offensichtlich waren, da er vielleicht einen Schock gehabt hat. Ich drücke dir mal die Daumen.
Solange keiner irgendwelchen gesundheitlichen Schäden hat, ist alles wieder reparabel.


Mfg Gordon
 
  • Unfall und dann doch wieder nicht. Nur wer hat schuld??? Beitrag #3
Moesch1

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Ich hätte die Polizei gerufen.
Da du ja eigentlich nichts mit dem Sturz zu tun hattest.

Außerdem gehört das verboten was manche Motoradfahrer so abziehen :flop:
 
  • Unfall und dann doch wieder nicht. Nur wer hat schuld??? Beitrag #4
Schmitti

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Doch, er hat etwas mit dem Sturz zu tun. Wäre er nicht vorgefahren, hätte der Motorradfahrer nicht ein Ausweichmanöver fahren müssen. Außerdem ist es nicht unwahrscheinlich, wenn auch nicht ersichtlich gewesen, dass ein anderes Fahrzeug die Kolonne passiert. Überholt hat das Motorrad auch nicht, denn überholen heißt, dass man an einem Fahrzeug vorbeifährt, das mindestens 60km/h fährt.
Aber was zu Deinen Gunsten zu beachten ist, Deception: Du bist dermaßen vorsichtig gefahren, dass Du sofort zum Stehen gekommen bist und jede Berührung vermieden hast. Darüber hinaus ist der Motorradfahrer anscheinend derart schnell an den Fahrzeugen vorbeigefahren, dass er sein eigenen Fahrzeug nicht mehr richtig unter Kontrolle hatte. Er hätte damit rechnen müssen, dass ein anderer Verkehrsteilnehmer die Fahrbahn kreuzen will.
Naja, abzuwarten, wie sich die Versicherungen einigen. Ich schätze, dass Du aber um eine Teilschuld nicht herumkommst.
MfG,

Schmitti
 
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  • Unfall und dann doch wieder nicht. Nur wer hat schuld??? Beitrag #5

Decepticon

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ich habe gerade mit der rechtsabteilung meiner versicherung telefoniert. die haben sich die zugefaxten unterlagen angesehen und werden wohl nicht zahlen. zumindest nicht freiwillig. außerdem hab ich versucht mir die sache so weit wie möglich objektiv zu betrachen und komme nur zu dem schluß, daß ich keine (teil-)schuld habe. es tut mir wirklich leid für den armen motorrad-fahrer, aber ich denke ich habe mich richtig verhalten. ich werd ihn heute abend anrufen und ihm sagen müssen, daß wenn er ansprüche gegen mich geltend machen sollte, er das bei mir über einen anwalt machen müsste. dessen schreiben wird dann wiederum an meine versicherung weitergeleitet, die sich dann der sache annimmt. und wenn man ehrlich ist... ich weiß zwar nicht wie schnell er war, aber wenn er einigermaßen sicher fahren kann, dann wäre ihm die maschine nicht weggerutscht. und: wenn ich ihn nicht sehen konnte, dann konnte er mich auch nicht sehen. er hätte also genauso vorsichtig an die kreuzung heranfahren müssen!

@schmitti

das komische ist ja, daß er nichtmal ein auszuweichen brauchte! nachdem er hinter dem auto hervorgekommen war wollte er einen schlenker machen, um wieder auf die fahrbahn-mitte zu kommen, hat mich aber gesehen und den lenker verrissen. sorry, aber das verreißen des lenkrades geschah aus schreck und nicht, weil er mir ausweichen musste! wäre er normal weitergefahren, dann wäre nichts passiert - immerhin stand ich ja schon längst wieder.

noch was: seine versicherung hat nix damit zu tun, da es an meinem wagen ja keine schäden gibt.
 
  • Unfall und dann doch wieder nicht. Nur wer hat schuld??? Beitrag #6
Schmitti

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Ob er hätte ausweichen müssen oder nicht, spielt da in meinen Augen eine eher untergeordnete Rolle. Denn schließlich ist es rein objektiv gesehen nicht unwahrscheinlich, dass ein Motorradfahrer oder ein anderer Verkehrsteilnehmer das Lenkrad oder ähnliches verreißt, obwohl es nicht zu einem Zusammenstoß gekommen wäre. Bestes Beispiel: Der "Turbo-Rolf-Fall", bei dem die 21jährige Mutter das Lenkrad verriss und mit ihrem Baby umkam, obwohl es zu keiner Berührung zwischen den Fahrzeugen kam. Und die Frau hat sich, nach Zeugenaussagen, selbst verkehrswidrig verhalten. Aber vor weiteren Analogien zu diesem Fall sollte man sich hüten. Ist immer eine Sache des Einzelfalls.
Wie auch immer, dass Du ja keinen Schaden hast, und daher keine Ansprüche stellen kannst, ist mir im Eifer des Gefechts entfallen, sorry. Ändert im Endeffekt aber nichts. Grundsätzlich hat nämlich JEDER Verkehrsteilnehmer zu haften, sofern er einem Anderen einen Schaden zufügt - das aber abzüglich des Eigenverschuldens seitens des Geschädigten.
Dass der Motorradfahrer einen Großteil an Schuld an seinem Unfall hat, ist unfraglich. Aber dass Dein - in meinen Augen ordnungsgemäßes - Verhalten eine Ursache für seinen Schaden gesetzt hat, ist aber auch nicht von der Hand zu weisen! Jetzt ist es wichtig, ob für DICH der Schaden des Anderen ein "unabwendbares Ereignis" darstellt. Tendenziell würde ich dem zustimmen, aber das ist immer eine Frage, die im Endeffekt der zuständige Richter zu entscheiden hat. An dieser Stelle eine Prognose zu stellen, halte ich für unsinnig.
Ich drücke Dir jedenfalls die Daumen und würde mich freuen, wenn Du uns hier ein wenig auf dem Laufenden hälst ;)
MfG,

Rüdi
 
  • Unfall und dann doch wieder nicht. Nur wer hat schuld??? Beitrag #7

Mero

Hallo,

ich hatte vor Jahren mal einen Unfall beim Links-Abbiegen:

Ich habe mich auf der Abbiegerspur eingeordnet und stand um zu warten, bis der Gegenverkehr (2 Spuren) weg war. Nun Staute es sich aber auf der Gegenseite nach der Kreuzung, sodaß einige vor der Kreuzung aiuf der rechte Spur stehen blieben um die Kreuzung frei zu halten. "So jetzt kannst fahren", dachte ich und beschleunigte. In dem Moment scherte eine Frau hintereinem anderen Auto aus und beschleunigte wie wild und ich bremste sofort. Nun stand ich mit dem linken vorderen Eck ca. 1 Meter auf der Gegenfahrbahn und was macht dieses We..! Anstatt ein weinig nach rechts zu schlenkern (rechte Seite war frei), donnert die in mich rein!

Natürlich hab ich gleich die Grünen geholt aber:

Ich war schuld, hab der Mutti die Vorfahrt genommen!
Als Linksabbieger bist du in der Regel immer Schuld!

Wie es in deinem Fall ausgeht, weis ich nicht, könnte mir aber denken du kriegst die Schuld.
 
  • Unfall und dann doch wieder nicht. Nur wer hat schuld??? Beitrag #8

Icefeldt

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ist es nicht so, dass:

- man nur überholen/vorbei fahren darf wenn man die Strecke überschauen kann?

- man sein Fahrzeug immer so abbremsen müssen kann, dass man niemand anderen gefährdet ? (also so das man noch genug weg zum bremsen da ist, ohne irgendwo rein zu krachen)


also 2 Dinge die der Motorradfahrer nicht eingehalten hat...

Bin gespannt wie es weiter geht. Aber in so einem Fal würde ich immer die Rennleitung verständigen.
 
  • Unfall und dann doch wieder nicht. Nur wer hat schuld??? Beitrag #9
Schmitti

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Die Rennleitung hat aber nicht das Sagen, denn die Polizei ist nur Exekutive. Schuldig spricht NUR die Judikative (Gericht).
 
  • Unfall und dann doch wieder nicht. Nur wer hat schuld??? Beitrag #10

Decepticon

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hallo!

habe vorhin mit dem unfallgegner telefoniert. wie ich es mir schon gedacht habe, wird dieser versuchen, die schuld auf mich abzuladen. naja... die rechtsabteilung meiner versicherung (die ja immerhin nicht ganz ohne ahnung ist) hat mir aber schon zugesagt, daß es für micht nicht schlecht aussieht und ohne kampf kriegt mein "gegner" kein geld. die frage ist nur, was die zeugin sagt. also laut aussage meines gegners hat sie berichtet, daß es für sie so aussah, als wenn wir zusammenstoßen. hätte aber gar nicht passieren können, da der krad-fahrer erst mit seinen lenkbewegungen angefangen ist, NACHDEM ich zum stehen gekommen bin. eine andere rechtliche frage wäre auch noch, ob er rechts an dem stehenden auto hätte vorbeifahren dürfen... also mein fahrlehrer hätte mich (egal ob mit kfz oder krad) nicht dran vorbeifahren lassen. und weiterhin - die tatsache, daß ich ihn nichtmal berührt habe lässt mich auch nicht unbedingt schlechter dastehen.

auf jeden fall sieht es so aus - nein, es wird 100%ig so kommen, daß die sache vor dem gericht landet. der anwalt, der mich vertreten wird, den kenne ich aber auch schon... der hat mal einen freund von mir vertreten und hat sich in der verhandlung als ziemlich aggressiver, aber guter verhandlungs"partner" herausgestellt. abwarten.

in diesem sinne erstmal ein schönes wochenende und fahrt vorsichtig.

Christian
 
  • Unfall und dann doch wieder nicht. Nur wer hat schuld??? Beitrag #11
armani

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Ich halte es auch nicht für vollkommen ausgeschlossen dass du ne kleine Teilschuld bekommst, denn man muss ja immer mit den Fehlern der anderen Verkehrsteilnehmer rechnen und kann sich nicht auf deren korrektes Verhalten verlassen.

Und dass du ihn nicht gesehen hast, heißt nicht automatisch dass er dich auch nicht gesehen hat, denn als Motorradfahrer kann man über die PKWs wegsehen.

Aber dennoch finde ich auch, dass der Motorradfahrer sich vollkommen falsch verhalten hat. Und wenn er schon rechts an den Autos vorbei fährt, dann hätte er es wenigstens im Schritttempo machen sollen. (Bin selber auch Motorradfahrer und kann seine Aktion verstehen. 8) )
 
  • Unfall und dann doch wieder nicht. Nur wer hat schuld??? Beitrag #12
TDIler

TDIler

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Draus lernen und in das nächste Mal auf jeden Fall die Rennleitung rufen :!:
 
  • Unfall und dann doch wieder nicht. Nur wer hat schuld??? Beitrag #13
der_fischi

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Ich denke, du musst dir keine Gedanken machen, ob du Schuld hast, oder nicht. Du hast nämlich keine!
Etwas (entfernt) ähnliches ist mir auch mal passiert. War zwar nen PKW, aber egal. Der hat auf ner 2-spurigen Straße innerorts nen abflug gemacht. Wir haben zum Glück gleich grün-weiß gerufen. Die Beamten meinten auch, dass wir damit nichts zutun haben und wir weiterfahren sollen.
OBWOHL der andere gesagt hat, wir haben ihn abgedrängt!

Bei sowas IMMER Polizei rufen!
 
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