Hier mal meine Erfahrungen bzgl. des Aus- und Einbaus der Antriebswellen vorne.
Auto
Passat 3bg, 2001er, AVF (1,9er TDI) mit 6-Gang-Schaltgetriebe.
Aus- und Einbau der Antriebswellen
Fahrerseite: Antriebswelle sowohl am Getriebe und am Radlagergehäuse lösen, aus dem Getriebeflansch rausnehmen und bei voll nach rechts eingeschlagener Lenkung aus dem Achsschenkel ziehen und rausnehmen.
Beifahrerseite: Wie oben, nur muss der Wagen zum Herausnehmen abgelassen werden, sodass der Achsschenkel belastet wird und einfedert. Außerdem muss man natürlich nach links einschlagen. Dann unter heftigem Fluchen und übelsten Verrenkungen die Welle aus dem Getriebeflansch nach rechts unten rausziehen, sodass man sie so weit es geht am getriebeseitigen Gelenk reindrücken kann. Dann das radseitige Gelenk nach hinten versuchen, aus dem Radlagergehäuse rausfriemeln. Den Gelenkkopf gut anwinkeln und natürlich ganz viel fluchen. Irgendwann, wenn man das getriebeseitige Gelenk richtig positioniert hat, kriegt man den dämlichen radseitigen Gelenkkopf auch aus dem Schwenklager.
Der Einbau ist dasselbe, nur anders rum - und auf der Beifahrerseite mit noch viel mehr Friemeln und Fluchen verbunden. Außerdem nutze ich ganz gerne mittelfesten Schraubensicherungslack zum Sichern der Schrauben an den Getriebeflanschen.
Exkurs: Gelenkwechsel
Der Wechsel der radseitigen Gelenke ist relativ einfach. Ab bekommt man die Gelenke, indem man mit einem Kunststoffhammer auf das innere Gelenk schlägt, bis dieses über den Sicherungsring "springt". Danach kann man sie von der Welle ziehen. Danach den alten Ring mit einer kleinen Zange spreizen und mit einem Schlitzschraubendreher abziehen.
Beim Aufstecken der des (neuen?) Gelenks ist wichtig, dass man - nicht wie ich - ERST den Metallring (eine sog. Ringfeder) und dann den Plastikring auf die Welle steckt. Andernfalls bekommen man das Gelenk nicht über den Sicherungsring geprügelt. Apropos prügeln: Mit dem Kunststoffhammer wird, nachdem in Manschette und Gelenk das Fett gespritzt wurde, das Gelenk auf die Welle gehämmert, bis sie über den Sicherungsring drüber ist und fest sitzt.
Ein Problem können die "neumodischen" Schellen von Spidan sein. Die kriegt man mit einer einfachen Kneifzange nicht wirklich fest. Dafür gibt es ein Spezialwerkzeug - wer hätte das gedacht. Ich habe mir abgeholfen, indem ich eine Kneifzange mit einem Federspanner zusammenpresste. Keine elegante Lösung!