Meinen Passat als unfallfrei gekauft ... und nun ...

[Spikeman]

Hallo,

ich habe mal eine kurze Frage. Ich habe meinen Passat vor ca. 2 1/2 Jahre bei einem großen Hamburger VW-Händler gekauft.
Nun stellte sich raus, dass der Wagen auf der kompletten Beifahrerseite gespachtelt und lackiert worden ist.
Nach Rückfrage bei denen, wollen die mal mit den Vorbesitzern sprechen und fragen was denn da los war.
Mich würde nur mal interessieren, ob jemand schon einmal einen ähnlichen Fall gehabt hat, oder weiss, wieviel % man denn von dem Kaufpreis zurückfordern kann.

Vielen Dank...

 

[Joker82]

am besten du ruft mal beim ADAC an die können dir bei solchen fällen am besten weiterhelfen.

Aber ne minderung ist auf jeden fall drin

 

[mailman]

ABer auch noch nach 2 1/2 Jahren?

 

[Spikeman]

Vielen Dank schon mal für die ersten Antworten.

Geklärt habe ich:

Anspruch habe ich noch... Auch nach ein paar Jahren.
Da ich den Wagen noch habe ist auch was drin.

Wegen dem ADAC:
die Helfen doch eh nur Mitgliedern. Und das bin ich nicht. Habe auch ne Rechtsschutz, wollte nur mal fragen was Ihr meint.

 

[MikeB70]

Meines Wissens kannst du auch nach 2,5 Jahren (oder länger) noch den Kaufvertrag rückgängig machen und den kompletten Kaufpreis zurück verlangen. Denn es wurde dir eine Eigenschaft (Unfallfreiheit) zugesichert, die nicht vorliegt.

Gruß Mike

 

[LilRobb]

Dies gilt bei Kauf vom Händler. Bei Kauf von Privat muß man dem Verkäufer nachweisen, daß er vom Unfall gewußt hat, also arglistig gehandelt hat. Beim Händler spielt es keine Rolle, ob er davon gewußt hat oder nicht - er haftet in jedem Fall für seine Zusicherung der Unfallfreiheit. Irgendein Gespräch mit Vorbesitzern kostet nur Zeit und muß auch nicht abgewartet werden. Der Händler haftet ohne Wenn und Aber.

Ähh,
auf welcher Rechtsgrundlage denn?
Hab heute aufgrund dieses postings meinen Passat untersucht und diverse Spachtelspuren gefunden, eine Seite wurde ebenfalls komplett lackiert.
Ist ein freier Händler gewesen, der aber in dne Vertrag folgende Klausel aufgenommen hat:

verkauft wie ausgiebig besichtigt und probegefahren, unter ausschluß jeglicher Gewährleistung im Hinblick auf sichtbare und unsichtbare Mängel, insbesondere bezüglich des Kilometerstandes, frühere Unfälle und etwa auftretende Schäden infolge früherer Unfälle. Da das fahrzeug vom vrkäufer nicht auf Unfallspuren und auf andere Mängel unteruscht worden ist, können frühere Unfälle, Korrosionsschäden sowie andere sichtbare und unsichtbare schäden an der karosserie, am Fahrgestell, an der bodengruppe oder am Motor auch nicht ausgeschlossen werden!


Rechtlich bedenklich oder einwandfrei so???


Danke für Eure Tipps!

Robin

 

[LilRobb]

DANKE!

Werde gleich nächste Woche mal nen termin in der Werkstatt machen und den Schaden da überprüfen lassen, ob nun wesentlich oder nicht!

Grüße Robin

 

[DOBI]

Ähh,
auf welcher Rechtsgrundlage denn?

der gesetzgeber geht davon aus das der händler ein profi, der käufer jedoch ein laie ist.
ergo verpflichtet er den händler mit hilfe seines sachkundigen scharfen blickes den wagen zu untersuchen... gründlich.
und bei eben jener gründlichen untersuchung fällt jedem händler ein unfallschaden auf. (so sagt zumindest die deutsche rechtsprechung)
also haftet der händler auch wenn er selbst nichts von dem unfallschaden wußte, weil die gerichte dann davon ausgehen das er sich nicht die mühe gemacht hat den wagen gründlich zu inspezieren.

 

[gerdd1]

Rechtsgrundlage: Offenlegungspflicht - Händler sind verpflichtet, ohne Aufforderung alle Schäden, Unfälle etc. anzugeben.

Ausschlussklauseln: alle Klauseln, die eindeutig zum Nachteil des Käufers sind und Rechtsvorschriften unterwandern sollen, sind nichtig.

Auch wenn ein Händler, möglicherweise von einem Unfallschaden nichts gewusst hat, so hat der Käufer das Recht auf Wandlung.
Desweiteren gilt: bei einem Händler wird von einer Fürsorgepflicht ausgegangen: wenn nicht er, wer soll dann Fehler, Schäden usw. finden?

Das Beste ist, das Fahrzeug zum TÜV oder der DEKRA zu bringen und begutachten zu lassen. Kosten: 35 - 65 €.