Hallo Jungs,
folgende Informationen habe ich auch auf Seite 1 dieses Threads hinterlegt. Vielleicht hilft es so machen bei der Fehlersuche. Mir ist schon klar, nicht alles ist logisch und verständlich. Aber es zeigt weitere mögliche Fehlerursachen beim Automatikgetriebe.
Problembeschreibung
Beanstandungsschwerpunkte 5-Gang-Automatikgetriebe 01V inclusiv Getriebesteuergerät.
Erfahrungsregeln zur generellen Fehlersuche am 01V Automatikgetriebe:
Schwerpunktliste beachten
Elektrische Fehler
Schaltqualität
Kraftschlußprobleme
• Elektrische Fehler wie Kurzschluß, keine Signale, Signal außerhalb Toleranz etc. nach Reparaturleitfaden prüfen und reparieren. In der Regel genügt der alleinige Ersatz des defekten elektrischen Bauteils (z.B. reicht es vollkommen aus wenn bei einem Defekt eines Magnetventils nur das entsprechende Magnetventil und nicht der komplette Schieberkasten ersetzt wird).
• ATF Niveau und ATF Zustand prüfen.
Gegebenfalls ATF und Ölsieb austauschen.
• Motorsignale und Motormoment auf Plausibilität prüfen, wie z.B. Leistungsbeurteilung des Motors, ungewöhnliche Momententfaltung, Übereinstimmung des im Messwerteblock Getriebe angezeigten max. Motormomentes mit den technischen Daten, etc.
• Serienstand durch Vergleichsfahrzeug prüfen.
• Kraftstoffqualität prüfen (z. B. falsch betankt).
• Mit Laufleistung schnell schlechter werdende einzelne Schaltungen, bzw. beginnendes Kraftschlußproblem, siehe Kraftschlußprobleme.
• Motor in Grundeinstellung bringen. ATF ersetzen und Getriebesteuergerät für 5 min stromlos
machen um Adaptionen zu löschen, die durch möglicherweise sporadisch verfälschte Signale gelernt wurden.
• Falls alle bisherigen Prüfungen und Maßnahmen ohne Erfolg blieben, und nur ganz bestimmte Schaltungen (z.B. immer nur vom 3 in 4 Gang) hart sind, Schieberkasten ersetzen.
• Motorsignale und Motormoment auf Plausibilität prüfen, wie z.B. Leistungsbeurteilung des Motors, ungewöhnliche Momententfaltung, Übereinstimmung des im Messwerteblock Getriebe
angezeigten max. Motormomentes mit den technischen Daten, etc.
• Festbremsdrehzahlprüfung in den Fahrstufen R, D und 2 für jeweils 4 Sekunden durchführen.
Dann Getriebesteuergerät abziehen und Prüfung wiederholen (dadurch ist der 4 Gang geschaltet und mögliche Signal- oder Elektronikfehler sind ausgeschaltet). Falls bei einer dieser Prüfung die Motordrehzahl zu hoch steigt, liegt der Verdacht nahe, dass ein oder mehrere Schaltelemente
oder Kupplungen defekt sind. Prüfergebnis mit Schaltlogik aus Reparaturleitfaden vergleichen.
(Hinweis: Die Festbremsdrehzahlen liegen bei i.O. Getrieben unterhalb 2500/min).
• Falls die bisherigen Prüfungen ohne stichhaltiges Ergebnis verlaufen sind, aber dennoch der Verdacht besteht, dass das Getriebe Kraftschlußprobleme hat, kann folgende Probefahrt
durchgeführt werden: In definierten einzelnen Gängen fahren (z.B. durch Tiptronic). Diese durch viel Motormoment belasten, hierbei auf freies Hochdrehen des Motors (möglicherweise mit
anschließender ruckartiger Drehzahlreduzierung) achten. Wenn dieses freie Hochdrehen des Motors im Messwerteblock Getriebe durch ein gleichwertiges Ansteigen der Schlupfdrehzahl und des Drehmoments bestätigt wird, liegt ebenfalls der Verdacht nahe, dass ein oder mehrer
Schaltelemente oder Kupplungen defekt sind. Hinweis: beginnende Kraftschlußprobleme führen in weniger als 500 km zum eindeutigen Kraftschlußverlust.
• Geräusche: Nur die in der Schwerpunktliste aufgeführten Geräusche sind bekannt. Falls dennoch der Automatikteil vom Getriebe als Geräuschverursacher verdächtigt wird, müssten diese Geräusche
im 4 Gang stark nachlassen, da sich hierbei alle beweglichen Bauteile als ein Block drehen
(Eingangs- und Getriebeausgangsdrehzahl sind gleich!).
• Motor dreht während der Schaltung bis in den Begrenzer hoch.
Kraftschlussprobleme im 4.+ 5. Gang:
Fehlereintrag 17118 => 4. Gang falsches Übersetzungsverhältnis
Fehlereintrag 17119 => 5. Gang falsches Übersetzungsverhältnis
Fehlereintrag 17195 => starker Kupplungsschlupf
Mögliche Ursachen:
• Motortuningmaßnahmen
• Luftmassenmesser defekt (Benziner)
• Kühlmitteltemperaturfühler defekt (Diesel)
• Verschleiß oder defekte Wandlerüberbrückungskupplung
Folge: Kupplung E verschlissen. Getriebe austauschen oder zerlegen und Instandsetzen.
URSACHEN:
Nachfolgende Auflistung ist eine Zusammenfassung aller bis Ende 2001 eingegangenen
Beanstandungsmeldungen deren Zuordnung und Ursache nicht eindeutig dem Automatikgetriebe zuzuordnen gewesen sind.
DIESEL UND BENZINER:
Tippgasse ohne Funktion: Magnete in Jalousie prüfen, Wählhebelplatine tauschen
Gang bleibt sporadisch hängen (bei sehr schneller Gaswegnahme): Serienstand, DSP-Sonderfunktion (für Überholvorgang)Hochschaltverhinderung bei hoher sportlicher Dynamikkennziffer. Nach mäßigem Gasgeben wird Getriebe wieder Hochschalten.
Fahrstufen schwergängig wählbar: Durch hohen Wasseranteil im ATF ist der Kunststoffwählschieber gequollen. Schieberkasten tauschen (Wählschieber aus Alu)
Pfeifgeräusch bei 80-90 km/h: Ursache Hinterachsdifferential falls Geräusche nur geschwindigkeitsabhängig sind.
Lastwechselschlagen mit hoher Laufleistung: Meistens Serienstand. Erhöhtes Verdrehspiel im Hinterachsdifferential. Nach Blockieren der linken und rechten Flanschwelle darf sich der Kardanflansch nur um 2° von Anschlag bis Anschlag verdrehen lassen.
Undichtigkeit aus Leckölbohrung Triebling (mittig, rechts, unten), Geräusche aus Differential, evtl. kein Kraftschluss: Wellendichtring gewandert oder Dichtlippe umgeklappt. Dieser Dichtring
kann mit Audi-Werkzeugen nicht ersetzt werden. Eventuell ist das Differential als
Folge beschädigt. Getriebe tauschen.
Quitschen bei 1-2 Schaltung nach Motorstart: Geräusch von der ESP-Vorladepumpe
(Bosch) beim Selbstcheck
Notprogamm: Fehler Druckregler Kurzschluss nach PLUS.
Pendelschaltung 4-5, unplausible Schaltungen oder kein Kraftschluss: Bei einem Motormoment über
Serienstand versucht sich das Getriebe durch die Pendelschaltungen vor Überlastung zu schützen. Überprüfen Sie ob das Fahrzeug getuned ist. Maximales Motordrehmoment im Messwerteblock Block 009 auslesen, Fremdeingriff prüfen.
Harte Schaltungen, einzelne Gänge nicht kraftschlüssig: Einer der drei Gummidämpfer im
Schieberkasten ist gerissen. Umstellung auf Kolben / Kugel (Pilz), KW 28/01.
Einzelne harte Schaltungen, bei Laufleistung unter 1000 km: Fremdkörper, Schmutz, Strahlgut.
Ständige Optimierung des Fertigungsprozesses
Geschwindigkeitsabhängiges Mahlgeräusch in allen Gängen: Hauptsächlich Frühausfälle bei
Laufleistungen bis 5000 km. Lager des Zwischentriebs vorne gefressen.
Getriebenotlauf wegen Positionsschalter „unplausibles Signal“, Motor in Wählhebelstellung N oder P nicht zu starten, kein Rückfahrlicht: Kontaktproblem im Positionsschalter. Steckverbindung am Schalter trennen, und Positionsschalter nach Reparaturleitfaden prüfen und bei Fehlererkennung ersetzen. Lieferantenwechsel von Kostal auf Eaten.
Einsätze:
Quattro: 08/01 mit #337297
Front: 03/02
„alt“ Kostal: 8-polige Steckverbindung
„neu“ Eaten: 10-polige Steckverbindung
+ geänderter Fahrzeugkabelbaum.
Schabendes, kratzendes Geräusch mit Motordrehzahl bei eingelegter Fahrstufe aus Wandlerbereich: Aluminiumschmutzabweiserblech zwischen Motor und Getriebe verbogen. (Geräusch kann auch temperatur- und lastabhängig sein). Durch neues Blech aus Stahl ersetzen.
Kein Kraftschuss im 4. und 5. Gang: Kühlmitteltemperaturgeber defekt !! (Hauptsächlich Diesel)
Falsches Motordrehmomentensignal durch verschmutzten Luftmassenmesser. Maximales
Motordrehmoment im Messwerteblock 009 auslesen, Luftmassenmesser tauschen.
Tackergeräusch im Leerlauf, von außen Bereich A-Säule Beifahrerseite: Geräusch von Taktventil Klimaanlage.
Kurzes Quietschgeräusch, besonders nach Kaltabfahrt während Schaltung: Mittenlager von Kardanwelle macht Geräusche. Falls dieses durch eine Probefahrt bestätigt wird, ist der Ersatz
der Kardanwelle nicht zwingend notwendig, da die Geräusche keinen Einfluss auf die Funktionalität haben.
Nach WK-Schuböffnen, selbsttätige Rückschaltung 5-4 in der Tiptronicgasse (Schutzfunktion):
Erklärung: in Schubphase kann durch ungünstige Toleranzen des WK Luftspiels die Soll- Differenzdrehzahl nicht schnell genug eingestellt werden, dadurch wird als Schutzfunktion die WK
geöffnet. Zusätzlich wird ab einem Gaspedalwert von 30 % eine 5 – 4
Rückschaltung durchgeführt (auch in Tiptronic) Im Fehlerspeicher findet kein Eintrag statt. Falls bei einem erneuten Schub/Zugwechsel die Differenzdrehzahl im Wandler eingeregelt werden kann,
schaltet das Getriebe wieder wie gewohnt. Nur Getriebesteuergeräte (4$0927156$) mit den Index: B, J und P betroffen. Durch neues Getriebesteuergerät aus ET ersetzen.
Verzögerter Kraftschluss beim Anfahren Zughochschaltung vom 1 in 2 Gang erst bei hohen Motordrehzahlen: Serienstand: Warmlaufprogramm sowie "weicher" Wandler beim 2.5 V6 TDI
Turboladerfauchen beim Beschleunigen des Fahrzeugs oder beim Schaltvorgang des Getriebes: Serienstand. Nachvollziehbar im Stand bei Festbremsdrehzahlprüfung mit sehr schneller Gaswegnahme. Daraus erfolgen Strömungsgeräusche im Turbolader. . Reduzierung des
Strömungsgeräusches durch optimierte Motorsoftware.
Starkes Rupfen des Antriebsstranges bei WK-Regeln im Zug (keine Vibrationen): Reibwertänderung des WK-Belages. Kühlwasser im ATF durch defekten Ölkühler. Bei Kühlwassereintrag unter 0,5% tritt keine sichtbare Veränderung des Kühlwassers ein. Ölkühler ersetzen und ATF zweimal erneuern. Ab 0,5 % Kühlwasser muß das Getriebe ersetzt werden. Durch das Kühlwasser entsteht
dann eine milchig farbene Emulsion.
Keine Schaltung 4-5, Kickdown, in Tipgasse i.O. Hochschaltungen erst bei hohen
Drehzahlen Fzg. Erreicht Endgeschwindigkeit nicht: Leistungsmangel Motor. Überprüfung
vom max. Motormoment in Messwertblock 009. Ursache meist Luftmassenmesser.
Geräusch während Schaltungen (Kratzen, Scheppern, Quietschen): Geräusch vom Turbolader bei
Motoreingriff. Meist reproduzierbar durch schlagartige Gaswegnahme nach Festbremsung.
Mehrmaliges Rucken. Beanstandung tritt nur bei WK-Regelung im Schiebebetrieb auf: Rundlauffehler der Anlagefläche des WK-Belages, der erst nach Laufleistung zur Beanstandung führt. Drehmomentwandler ersetzen.
Unplausible Schaltungen, keine 4-5 Schaltung bei Vollast, „Motordurchgehen“ beim Anfahren:
Maximales Motordrehmoment im Messwerteblock 009 auslesen, gegebenenfalls Luftmassenmesser
tauschen.
Undicht im Wandlerbereich: Pumpenbuchse gefressen: Einlaufen des Weitwinkeltorsionsdämpfers im Wandler, Getriebe tauschen.
Motorvibrationen im Leerlauf bei eingelegter Fahrstufe: Als Getriebeproblem unbekannt. Prüfen
Sie den Betrieb des Fahrzeugs mit Biodiesel.
Harte Schaltung, eventuell auch Leistungsmangel: Vom Motorsteuergerät errechnete und
ans Getriebesteuergerät übermittelte Motorlastsignale sind falsch. Maximales Motordrehmoment im Messwerteblock 009 auslesen, gegebenenfalls Luftmassenmesser tauschen.
Zusätzlich noch BENZINER V6:
Unterschiedliche Schaltungen sind sporadisch sehr hart: Die Signale der Drosselklappeneinheit
und das Lastsignal im Fahrbetrieb auf Abweichungen (DKI: 1%, Lastsignal 5%) nach Reparaturleitfaden prüfen. Gegebenenfalls Motorsteuergerät oder Drosselklappeneinheit defekt, dadurch schwankendes DKI oder Lastsignal.
Bei Konstantfahrt zwischen 1200/min und 1800/min kommt es durch die Motorschubbefeuerung
zum Längsruckeln: Motorsteuergerät und Getriebesteuergerät auf Datenstand D03 oder aktueller tauschen. Zwischen 1200/min und 1800/min wird dann die Wandlerüberbrückungskupplung noch
nicht geschlossen. Die Einregelphase findet dann oberhalb des kritischen Drehzahlbereichs statt.