Was ist eine mündl. Absprache wert?

[Hugo]

Hallo Leutz,

folgendes:

Ich wollte mir nen A6 Avant kaufen. Bei dem Auto handelte es sich um einen Leasing-Rückläufer mit Vertragsablauf 31. März 2004. Die zuständige Verkäuferin beim AUDI-Händler hat mir das Fahrzeug bereits im Januar zugesagt. Ich hab im Laufe der Zeit immer mal angerufen und sie dran erinnert; dabei hat sie mir jedesmal wieder zugesagt, sie habe das Auto für mich reserviert. Am 05. April 2004 (Montag) kam dann die Kiste zu dem Freundlichen(?) auf den Hof. Ich war abends gleich dort und hab das Teil besichtigt und zugesagt, daß ich ihn kaufe. Da noch ein paar kleinere Schäden am hinteren Stoßfänger zu reparieren waren, was der vorherige Leasing-Nehmer zu zahlen hatte, sagte mir die Verkäuferin, sie melde sich, wenn alles erledigt ist. Freitags rief ich sie dann an, weil ich noch nichts gehört hatte und fragte nach, was Sache ist. Sie teilte mir mit, daß der Karosserie-Fuzzie noch nicht dau gekommen sei und sie melde sich wieder. Im Laufe der kommenden Wochen hab ich dann mindestens einmal die Woche angerufen oder bin vorbeigefahren und hab die genervt. Sie hat mich jedesmal vertröstet, daß der Karosserie-Heini so viel Arbeit habe etc.. Irgendwann war der KVA dann mal da, dann hat sich aber der Leasing-Nehmer quergestellt, er wolle nicht alles bezahlen usw..
Am letzten Mittwoch (09. Juni 2004), nach nur zehn Wochen rief die Dame mich dann an und teilte mir mit, daß der Wagen derzeit repariert werde und mit etwas Glück am Freitag (11. Juni 2004) fertig ist. Ich mich schon riesig gefreut - klar.
Heute ruft die doch an und sagt mir, daß sie am Freitag nicht gearbeitet hat und ein Kollege die Kiste an diesem Tag verkauft hat. Da war ich aber mächtig sauer :evil: und hab erstmal rumgemotzt - logisch.
So, morgen früh fahr ich dann mal dahin und nehm die mir nochmal vor, evtl. auch den Chef.
Was ich aber dazu gerne wüßte: W
ieviel ist die Zusage der Verkäuferin wert, daß ich das Auto bekommen solle? Kann man das als nen mündl. Vertrag werten?
Gibt´s ne Chance, daß die Kaufvertrag mit dem anderen Käufer rückgängig machen können (die Kiste steht noch auf dem Hof)?
Wenn nicht, kann ich drauf bestehen, daß sie mir ein gleichwertiges Fz. zum selben Preis anbieten?
Der Preis war nämlich sehr gut und das Auto war so wie es da standfast perfekt nach meinem Geschmack (Farbe, Motor, Ausstattung).

In der Hoffnung auf kompetente Hilfe

Hugo

 

[Rudi]

Hast Du Zeugen (möglichst keine Verwandten)? Dann sieht die Sache gut aus, daß Du denen ärger machen kannst. Ohne Zeugen hast Du nichts in der Hand.

Wenn ihr euch über Preis und Übergabe endgültig einig wart, ist ein Kaufvertag entstanden. Du könntest z. B. Schadensersatz wegen Nichterfüllung (z. B. Mehrpreis für ein vergleichbares Auto) verlangen. Das alles könnte die Firma in eine sehr unangenehme Situation bringen

 

[Hugo]

Hallo Rudi,
danke für die Antwort.
Über Preis und Übergabe waren wir einig. Sollte nur noch repariert werden.Ich kann zwei Mitarbeiter des Freundlichen benennen, die wußten, daß das mein (zukünftiges) Auto ist. Laut Assage der Verkäuferin wußte das auch der Typ, der das Ding dann verscherbelt hat. Für mich stinkt das sowieso irgendwie. Der A6 stand zehn Wochen auf dem Parkplatz von dem Autohaus an der Straße und dann an dem Tag, wo er im Innenhof steht und repariert wird (und "meine" Verkäuferin nicht da ist) kommt zufällig(?) einer vorbei, dem das Teil gefällt und der es sofort kauft ohne Probefahrt o.ä. (Auto war abgemeldet und zerlegt).

Das kotzt mich echt alles an, denn so ein Auto krieg ich nicht mehr. Da hat einfach alles gepasst; Farbe, Motor, Ausstattung, Laufleistung, ich kenne denjenigen, der es vorher gefahren hat und weiß, daß er die Kiste gut behandelt hat und alle Services und Reparaturen beim 8) erledigt wurden.
Selbst wenn ich ein gleichwertiges Auto finde oder die mir eins anbieten bleibt ein Problem die Außenfarbe. Die fand ich nämlich echt geil. Die meisten Kisten, die so angeboten werden sind entweder schwarz, dunkelblau oder silber. Das gefällt mir erstens nicht und zweitens fährt´s auch überall herum.

Heute Nachmittag wollen die sich nochmal melden und mir mitteilen, ob und was sie mir anbieten können. Bin mal gespannt.

Der Text ist mal wieder etwas länger geworden - leider geht´s mir deswegen trotzdem noch nicht besser. Bin immer noch stinksauer.

Gruß Hugo

 

[Sniper3]

Ein Vetrag muß nicht schriftlich geschlossen werden, auch mündlich kommt ein Vetrag zustande.
Allerdings wird es für Dich sehr schwer bzw. unmöglich sein, zu beweisen das der Wagen wirklich für Dich reserviert war. Und ich glaube nicht das die 2 Mitarbeiter (deine Zeugen) des Autohauses dem Chef in den Rücken fallen.
Die einzige Möglichkeit sehe ich darin das Du versuchst mit dem vorigen Leasingnehmer in Kontakt zu treten. Wenn er gewußt hat das Du den Wagen bekommst, sieht es vielleicht garnicht so schlecht aus.
Evtl. kannst du ihn ja überreden das er sagt er wäre bei einem Gespräch zwischen Dir und der Verkäuferin dabei gewesen. Dann kannst du meiner Meinung nach auf Erfüllung bestehen

 

[Torsten]

Glaube nicht, daß da noch viel zu machen ist. Mündlcihe Verträge sind in der REgel immer schwer zu beweisen und die beiden Mechaniker werden in Sorge um Ihren Arbeitsplatz hoffentlich keine Erinnerungslücken haben, wenn deren Aussage überhaupt zählt (Stichwort Hörensagen ; die waren bei Eurem Gespräch ja net dabei).

Hättest in den 10 Wochen mit der Tussi zumindest einen Vorvertrag machen sollen.

 

[Hugo]

@ Torsten
Wenn ich das geahnt hätte, hätte ich auch nen Vorvertrag gemacht. Ich könnt mir jetzt in den Ar... beißen deswegen.

Meine größte Sorge ist auch, daß die Mitarbeiter ein schlechtes Gedächtnis haben könnten :?

Habe zwischenzeitlich auch mit nem Anwalt gesprochen. Der meint auch, es hänge von den Mitarbeitern ab. Weiterhin wird es wohl auch schwierig, wenn ich mir ein "vergleichbares" Fahrzeug auf dem Markt besorge, dann die Preisdifferenz als meinen Schaden geltend zu machen. Denn ein identisches Fzg wird es wohl kaum geben und dann kann man sich natürlich prima streiten, wie gleichwertig die Autos sind. Mit Gutachter und Gericht kann sich das lange hinziehen und vor allem teuer werden. :flop:

Hinzu kommt noch, daß das schon der drite Wagen ist, der mir versprochen und dann anderweitig verkauft wurde. Die ersten beiden Male war´s nur ein wenig anders. Da hatte auch die Verkäuferin mir die Wagen zugesagt, der Gebrauchtwagenfritze aber hat die schon verkauft bevor sie überhaupt auf den Hof gekommen waren. Der hat ne Rückläuferliste mit den Leasingautos, die in nächster Zeit zurückkommen und anhand derer packt der ganze Pakete, die von Weißrussen, Letten u.ä. aufgekauft werden. Aus diesem Grund hat sie diesesmal mein Wunschauto bereits im Jan. aus der Liste gestrichen, damit ich es auch ja bekomme. Und jetzt sowas. Echt, da fällt mir nix mehr ein.

 

[Kolbenfresser]

Was ist eine mündl. Absprache wert?

kurze Frage, kurze Antwort:

NICHTS

mfg,

der
KolbenFresser