Stellmotoren Parkbremse instandsetzen

Diskutiere Stellmotoren Parkbremse instandsetzen im Passat 3C/CC Forum im Bereich ; Wie bei vielen Passat 3Cs war es vor einiger Zeit auch bei meinem soweit, das sich die Parkbremse mit einem Fehler bemerkbar machte. Nach einer...
Wie bei vielen Passat 3Cs war es vor einiger Zeit auch bei meinem soweit, das sich die Parkbremse mit einem Fehler bemerkbar machte. Nach einer kurzen Internetrecherche stellte ich fest, das in vielen Fällen nur der Taster neben dem Lichtschalter ausfällt und einen Fehler verursacht, jedoch war nach dem Auslesen mit VCDS schnell klar, dass es nicht der Taster, sondern mindestens einer der Motoren defekt ist. In meinem Fall spuckte sowohl VCDS, als auch ein Bosch KTS den Fehler einer „zu hohen Stromaufnahme des Motors auf der Beifahrerseite“ aus.

Kurz in ETOS geschaut was die Motoren bei VW kosten, gesehen das es inkl. MwSt. knapp 300€ pro Stück! Sind und in diesem Moment beschlossen, das ich die Motoren versuche wieder gangbar zu bekommen.
Also als erstes auf die Bühne mit dem Auto und Ruck Zuck war der betroffene Motor demontiert. Von unten kommt man gut an den Motor ran und dieser ist auch nur mit zwei Schrauben befestigt.

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Das durch den Blitz leider nur glänzend zu sehende Teil ist das, was die Beschädigung der Motoren hervorruft.

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Dort entsteht mit der Zeit so viel Korrosion, dass die Plastikgehäuse der Motoren kaputtgedrückt werden und Wasser eintritt, was dann so aussieht.

Gehäuse Riss außen:

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Gehäuse Riss innen:

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Der ausgebaute Motor sieht dann so aus, leider habe ich kein Bild mehr von der anderen Seite des Motors, jedoch muss man für die Instandsetzung der Motoren den hier rot markierten „Deckel“ demontieren.

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Ich habe den Deckel mit leichten Schlägen auf einen Schlitzschraubendreher Schritt für Schritt rundherum gelöst. Das kann etwas dauern und erfordert etwas Geduld, da der Deckel zum einen verklebt und zum anderen auch ohne Kleber relativ festsitzt.

Irgendwann sollte man es aber mit sanfter Gewalt geschafft haben den Deckel zu entfernen und dann kommt folgendes zum Vorschein.

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In meinem Fall hatte sich auch im Motor schon einiges an Korrosion gebildet und führte zum „Festfahren“ des Motors, was auch den Fehler mit der zu hohen Stromaufnahme erklärt. Das oben zu sehende Bild ist von meinem zweiten Stellmotor, der bei der Demontage noch nicht defekt war, dazu später mehr. So sah der defekte Motor innen aus:

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Der Motor und die „Übersetzung“ ließen sich bei mir mit der Hand keinen Millimeter bewegen wenn man versucht hat es an der Riemenscheibe zu bewegen.

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Aus diesem Grund habe ich das Ganze über Nacht mit Innotec Deblock, einem sehr starken Rostlöser, „eingelegt“ und am nächsten Morgen konnte man die Aparatur schon wieder drehen wenn auch noch leicht „knuspernd“. Ich habe deshalb dann noch mal Deblock Oil draufgesprüht und es „ziehen“ lassen während ich mir meinen zweiten Stellmotor anschaute. Dieser war noch ohne Riss im Gehäuse erbaut, weshalb ich auf die Idee kam, bevor das Teil kaputt geht demontiere ich ihn mal und befreie die Aufnahme von der üblen Korrosion. Leider sprang beim losdrehen der beiden Schrauben auch das Gehäuse dieses Motors an derselben Stelle wie oben zu sehen. Ich war mir nun aber irgendwie nicht mehr sicher, ob der Riss wirklich gerade entstanden war oder ich ihn vor dem knarzen der Schrauben / des Gehäuses ;-) schon vorhanden war. Deshalb habe ich auch an diesem Motor das Gehäuse und entfernt und geschaut ob auch dort Handlungsbedarf besteht. Wie man auf dem oberen Foto sehen kann zum Glück nicht, weshalb ich mir eigentlich nun ziemlich sicher bin, das der Riss beim Lösen der Schrauben entstanden ist.Nach dem zweiten einsetzten des „defekten“ Motors mit dem Rostlöser war dieser auch wieder relativ gut gangbar. Ich habe dann beide Motoren noch geschmiert und wieder zusammengesetzt. Jetzt mussten „nur“ noch die Gehäuse repariert werden, damit nicht wieder Feuchtigkeit in die Motoren gelangt. Mir war wichtig, dass das Ganze nicht mit „hartem“ Kleber sondern etwas flexiblem geklebt und versiegelt wird. Aus diesem Grund habe ich mich für Kleber entschieden der normalerweise für das Verkleben von Frontscheiben verwendet wird, da dieser flexibel und auch recht robust ist.Ich habe damit dann sowohl den Riss geklebt, als auch den Deckel damit wieder aufgeklebt, sieht zwar nicht schön aus, hält aber. Sollte ich die Motoren noch einmal öffnen müssen, dann muss ich an den Deckeln halt den alten Scheibenkleber durchschneiden und nachher versuchen diesen wieder zu verkleben.

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Die Reparatur ist bei mir nun über zwei Jahre her und hat nun auch schon den dritten Winter überstanden. Ich denke schon jetzt hat sich das Ganze mehr als gelohnt, wenn ich bedenke das ich für beide Motoren sonst knapp 600€ losgeworden wäre. Ich weiß leider nicht, ob VW mittlerweile etwas gegen die Problematik unternommen hat, jedoch habe ich jetzt schon einige Passatbesitzer kennengelernt die schon die zweiten oder dritten Stellmotoren drin haben und es kaum glauben können, dass ich mit 154tkm immer noch mit den ersten fahre ;-).Ich persönlich schaue auch immer wieder nach den Motoren, meistens beim Reifenwechsel und befreie dann auch die Aufnahmen er Motoren von Korrosion, denn diese Reparatur schützt nun mal nicht zu 100% davor das die Gehäuse wieder brechen. Ich höre auch immer ieder mal genau zu wenn ich die Feststellbremse betätige ob sich das Geräusch verändert hat und die Motoren vielleicht wieder schwergängig werden. Ich hoffe diese Anleitung hilft einigen Leuten beim Reparieren ihrer Feststellbremse. Sollten Fragen, Anregungen o.ä. bestehen, gerne immer her damit.

mfg Agressor
 

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