erstma zur Beleidigung. Den Sheriff zu beleidigen ist doch schlimmer als bei anderen Typen. Denn man beleidigt einmal ihn persönlich und zugleich die Uniform (nicht falsch verstehen: ist eine Beleidigung insgesamt, nur eben schwerer als eine "einfache"). Selbst wenn Du Deinen Schulfreund, der schon immer "Bulle" gerufen wurde dann auch später im grünen Mäntelchen triffst und den alten Ruf ablässt, der nix dagegen hat, kann aber sein Dienstvorgesetzter Dich anschwärzen, weil Du ja auch die Uniform (also alle grünen Männchen) falsch eingeordnet hast.
Nochwas zur Rennleitung und Gericht:
Ich muss beichten, dass ich auch schon auf der anderen Seite (Staatsanwaltschaft) gearbeitet habe. Bitte verzeiht mir! Da war ein Polizist immer der beste Zeuge: Der weiss alles, auch nach 3 Jahren. Der lügt nie. Der hat kein persönliches Interesse an der Geschichte. Der hat einfach Reccht. Und ausserdem weiss er ja, dass eine Lüge seine nächsten Sternchen verhindern könnte oder gar schlimmer. Der perfekte Zeuge also. Und dann noch, wenn sie in Gruppe zugegen waren. Wobei: Polizisten lachen auch nie über Kollegen. Sie sind immer ernst und seriös. Sie beleidigen auch keinen, spielen sich natürlich nie auf und deeskalieren wo es nur geht. Als StA und Gericht kann man eigentlich nur Zweifel bekommen, wenn
a) etwas logisch nicht möglich ist (erklär mal einem Juristen, was logisch nicht möglich ist - ein Polizist hat eine Kollegin bei rot erwischt, obwohl er allein war und die Ampel von der gegenüberliegenden Seite nicht sehen konnte und diese Ampel - Fahrradampel- kein "Kontrolllicht" hat.
b) unabhängig (!) von der Aussage etwas zu beanstanden ist. Klassisch: Eichung, aber auch - wie der Anwalt wollte - die fehlende Gefährdung.
Privat finde ich das aber besch... - denn man kann eigentlich nie gegen einen Polizisten gewinnen. Ich lege zwar auch immer Einspruch ein, versuche aber schon vorher die Ordnungsbehörde (Stadt,...) von dem "eigenen" Fehler logischer Natur zu überzeugen. Wenn die Sache an die StA geht, dann jedoch greife ich zur Geldbörse und spare mir noch die Gerichtsgebühr.
Noch ein Tipp im Gericht:
Ein seriöser, stiller, ehrlicher Angeklagte ist besser als ein neunmalkluger, lauter, lässiger. Gegen den letzteren kann man nur gewinnen. Der sieht ja nicht mal seine Schuld ein.
Am besten ist der hilflos-verzweifelte Blick wie "aber ich war's doch garnicht - bitte helfen Sie mir" zusammen mit einem "ich bin immer ganz brav und artig und helfe jeder Oma über die Strasse". Der diziplinierte Angeklagte kann auch unschuldig sein - bei den anderen macht es geradezu Spass, dem in die Schranken zu weisen. Und wirklich schlimm sind die Anwälte, die weder vom Verkehr noch von Logik und nur etwas vom Strafrecht Ahnung haben (Zivilrechtler)...
AitschPi
...der hofft, dass jetzt noch jemand mit ihm spricht! ;o)