ich muss mich für nich mal 2000 Eier im Monat mit Gerüchen von anderen Leuten rumplagen, die mancher von sich selbst nicht mal ertragen kann. Ich muss jede Sekunde mit voller Konzentration dabei sein, darf mir keinen Fehler erlauben, da ich in meinem Job mit einem Fuss eh schon im Knast stehe. Ich kann nicht sagen: "Das mach ich morgen" oder "ich geh heut mal früher", Ich muss in Schichten arbeiten, die mich sicher so einige Lebensjahre kosten werden, ich muss körperliche Arbeiten verrichten, die mich überhaupt daran zweifeln lassen diesen Job bis 67 oder länger zu überstehen. Ich muss mehrmals jeden Monat mit dem lieben Gott da oben verhandeln, das seine Anziehungskraft schwächer ist als diese beschissenen Notfallmedikamente und Wiederbelebungsversuche. Besonders bei jungen Menschen und Kindern, prinzipiell aber bei allen natürlich.
Am Ende eines Tages darf ich mich glücklich schätzen, das ich mit dem Wort "Ausgang" über der Tür all dies vergessen darf und meine Freizeit geniesse. Damit ich Kraft schöpfen kann für den kommenden Tag oder die kommende Nacht. Achja ich bin Krankenpfleger auf einer Intensivstation.
PS: Wie Polizisten sich mit dem Wort "Bulle" auseinander setzen müssen, so müssen es wir Pflegekräfte tagtäglich mit Vorstellungen und Erwartungshaltung von Angehörigen kämpfen die nur Dr. House oder Schwester Stefanie gesehen haben. Aber trotzdem mache ich meinen Job gerne ;-) Sonst überlebt man nicht lange!