2 Punkte für leichten Unfall? Ist das nicht zuviel?

[Stequ]

Hallo,

zum Sachverhalt:

Meine Frau hatte einen leichten Unfall mit einem Mietwagen.

An einer engen Stelle war sie etwas weit links und hat den Gegenverkehr gestreift.

Schaden: beim Gegener: Rückspiegel und Kotflügel, ca. 900 €
beim Mietwagen: Kappe für Rückspiegel ca. 52 €

Es wurde gleich die Polizei gerufen. Meine Gute hat alles zugegeben.

Jetzt kam der Bußgeldbescheid über 75 € (das ist ja ok) und 2 Punkte im Register.

Da ich keine Erfahrung habe mal hier die Frage, ob Geld +Punkte nicht etwas viel sind für so einen verhältnismäßig kleinen Unfall.

Geldbuße wäre da meines Erachtens nach ausreichend.

Vielleicht hat ja einer aus dem Forum einen ähnlichen Fall.

Gruß
Stequ

 

[coseb]

Also so ein normaler kleiner Unfall kann es nicht gewesen sein, da Unfälle meist nur mit bis zu 35 Euro (und damit keinem Punkt) geahndet werden. Interessant wäre jetzt der Tatvorwurf, der Deiner Frau gemacht wurde.

 

[Stequ]

Verstoß bei Gegenverkehr gegen das Rechtsfahrgebot.

Geldbuße: 50 € gem- §17 OWiG

§2 Abs.2
§1 Abs.1
§49 StVo

§24StVG

4.1 BKat ?

§3 Abs. 3 BKatV ?

§19 OWiG

Es war ein normaler kleiner Unfall, also kein Alkohol, Fahrerflucht, Personenschaden, Beamtenbeleidigung etc. Meine frau fährt zwar etwas stürmisch ist aber wirklich kein Verkehrsrowdy.
Deshalb ja meine Frage. 2 Punkte halte ich für übertrieben.

Gruß
Stequ

 

[coseb]

TBNr. 102625
Sie verstießen bei Gegenverkehr gegen das Rechtsfahrgebot. Es kam zum Unfall.
§ 2 Abs. 2, § 1 Abs. 2, § 49 StVO; § 24 StVG; 4.1 BKat;
§ 3 Abs. 3 BKatV; § 19 OWiG
2 Punkte
50,00 €

 

[amadillo]

Die Zeiten haben sich nunmal geändert, der Staat braucht Geld. Ob man es jetzt persönlich für übertrieben oder ungerechtfertigt hält spielt leider keine Rolle.

Der Bußgeldkatalog ist in den letzten Jahren ja öfters aktualisiert worden.
Das Ende ist jedoch, meine Meinung, noch nicht in Sicht, da es eine zuverlässige Einnahmequelle darstellt.

Mal im Ernst, halten wir uns ALLE IMMER an die STVO? :roll:

 

[Stequ]

@coseb

exakt so steht es zu lesen.


Nicht das wir uns falsch verstehen. Straffreiheit erwarte ich nicht.

Mir kamen nur gefühlsmäßig die zwei Punkte etwas viel vor.

Wie die Antworten zeigen scheint das aber heute durchaus im Rahmen des übliche zu sein, sodass man die Rechtsschutzversicherung auch nicht unsinnig zu bemühen braucht. Dagegen hab ich nämlich auch was.

Danke für die Mühe.

Gruß
Stequ

 

[knigge]

Ja, der Bußgeldkatalog sieht genau diese Strafe für diesen Verstoß vor. Wichtig: Nicht die Höhe der Folge (also Schaden) ist maßgeblich, sondern alleine die Begehung des Tat.

Das sog. Auswahlermessen (also einen anderen Bußgeldsatz zu wählen) ist bei vorhandensein einer Regeltat im Katalog gegen Null reduziert.

Ich verstehe nicht, warum sich jeder immer über Punkte aufregt. Warum??? Sie tun nicht weh, fresse kein geld, treten erst bei einer ANzahl von 14 in den Wirkungsbereich und sind nach einer gewissen Zeit der Fehlerfreiheit wieder automatisch gelöscht.

 

[Stequ]

@Knigge

Also erstens rege ich mich nicht auf sondern habe ganz ruhig gefragt, ob das im Rahmen des üblichen ist.

Im Falle meiner Frau sind die beiden Punkte auch sicherlich so dramatisch.

Wenn man allerdings wie ich im Jahr ca. 80 TSD Km fährt,
wäre das schon interessanter. Da hat man sich schnell auch ein paar mehr Punkte eingefangen (einfach wegen des höheren Risiko´s Fehler zu machen) und kann sich dann schon mal überlegen, was man seinem Arbeitgeber erzählt.

Also, von Fall zu Fall können Punkte auch weh tun und Geld fressen.

Gruß
Stequ

 

[Schmitti]

Wenn man allerdings wie ich im Jahr ca. 80 TSD Km fährt,
wäre das schon interessanter. Da hat man sich schnell auch ein paar mehr Punkte eingefangen (einfach wegen des höheren Risiko´s Fehler zu machen) und kann sich dann schon mal überlegen, was man seinem Arbeitgeber erzählt.

Also, von Fall zu Fall können Punkte auch weh tun und Geld fressen.

Gruß
Stequ

Nun ja, wenn man aber so fährt, wie es sich gehört, bekommt man auch keine Punkte. Zeitdruck - um mal als Beispiel ein beliebtes "Argument" für diverse Geschwindigkeitsverstöße zu nennen - kann es nicht rechtfertigen, dass man regelmäßig viel zu schnell fährt.

Stell Dir vor: Ein Berufsfahrer baut immer mal wieder einen Unfall oder fährt dermaßen oft zu schnell, dass er in den Punktebereich kommt, dass man ihm schon grob fahrlässiges Verhalten vorwerfen kann. Willst Du so jemanden tatsächlich im öffentlichen Straßenverkehr frei umherfahren lassen? Also ich für meinen Teil nicht, weil zu gefährlich.

 

[PlattFux]

Naja ... ich halt den letzten Post für ziemlich übertrieben.
Wir alle sind Menschen und machen Fehler ... so auch ein Verstoss
gegen das Rechtsfahrgebot der jungen Dame.
Aber das gleich mit einem vorsätlichen Geschwindigkeitsverstoss zu vergleichen.
Und sicherlich "rammt" man ein anderes Fahrzeug an einer engen Stelle absichtlich! :roll:
Und Busfahrer haben meiner Meinung nach weniger Unfälle, da
sie sowieso eine eingebaute Vorfahrt haben! :wink:

 

[Schmitti]

Naja ... ich halt den letzten Post für ziemlich übertrieben.
Wir alle sind Menschen und machen Fehler ... so auch ein Verstoss
gegen das Rechtsfahrgebot der jungen Dame.
Aber das gleich mit einem vorsätlichen Geschwindigkeitsverstoss zu vergleichen.
Und sicherlich "rammt" man ein anderes Fahrzeug an einer engen Stelle absichtlich! :roll:
Und Busfahrer haben meiner Meinung nach weniger Unfälle, da
sie sowieso eine eingebaute Vorfahrt haben! :wink:

Du kannst es auch mit fahrlässigen Verstößen vergleichen. Das Prinzip ist das selbe: Wer immer und immer wieder Fehler baut, und das in regelmäßigen Abständen, ist einfach ein Risiko im Straßenverkehr. Und da es die Punkte nicht für jeden Verstoß gibt, sondern nur für solche, die auch eine gewisse Relevanz für die Verkehrssicherheit aufweisen, halte ich das nicht unbedingt für übertrieben. War ja auch nur ein Beispiel von vielen.

 

[VW Fahrer]

Ich finde da gar nichts dran übertrieben. Gerade wenn man viel auf der Strasse unterwegs ist sollte man den Verkehr einschätzen können und seine Fahrweise entsprechend anpassen.

Je mehr man unterwegs ist , desto mehr sollte man dazulernen.

Wer das nicht kann und es nicht schafft sich in gewissem Maße an Regeln zu halten ist in meinen Augen auf die Dauer nicht berechtigt ein KFZ zu führen..


Wenn ich immer höre ich fahre 60000Km im Jahr auf der Autobahn... bla bla bla...

:flop:

 

[Stequ]

Da stellt man ganz schüchtern eine kleine Frage und schon ist man die Fahrerlaubnis los.

Bereue schon, das ich überhaupt gefragt habe.


Gruß
Stequ

 

[VW Fahrer]

So kannst Du das nicht sehen, aber das ist nunmal ein Forum... Da sagt man seine Meinung bzw. gibt seine Erfahrungen wieder ..


Ich würde es mal so sehen...

Deine Frau hat einen Unfall verursacht ( das ist Fakt )
Also muss man mit den Konsequenzen bzw. den Strafen der StVO leben..

So is das nunmal..

das ist Deutschland und da herrschen nunmal Gesetze..

 

[Stequ]

Also sag mal. Hat hier einer was anderes gesagt?

Ich habe mich nur rein Gefühlsmäßig über die Höhe gewundert.

Das war alles.

Wie schon oben erwähnt, werde ich mir das in Zukunft auch zweimal überlegen.

Gruß
Stequ

 

[Einarmiger]

Wenn Dich Dein Gefühl das nächste Mal (was hoffentlich ausbleibt) nicht in Ruhe lässt, schaust Du einfach hier nach http://www.kba.de/Stabsstelle/Punktsystem/Punkte_Katalog/Punktekatalog.htm dann musst Du nicht nachfragen.

Aktueller als vom Punkteverwalter kann die Auskunft nicht sein.