Habe mich am Samstag nach euren ermunternden Postings dazu entschlossen, es selbst zu reparieren (am Passi meiner Freundin - Limo BJ99 1.9 TDI AFN). 8) Also habe ich mir am Tag zuvor das Antriebswellengelenk beim Zubehör-Laden für EUR 105,- (was sich später als "zu früh gefreut" herausstellte - dazu später mehr) und das Buch "So wird's gemacht" geholt.
Samstag, so gegen 11 Uhr:
Passi ist aufgebockt und ran an die linke Vorderachse. Das lösen der Bundschraube an der Radnase ging noch relativ einfach. Anschließend versuchte ich die Schraube der beiden oberen Achslenker zu lösen - leider total verrostet. Ich hatte Angst, mit zuviel Gewalt den Schraubenkopf abzudrehen. Nach etlichen zaghaften Versuchen wurde mein Bruder in das Projekt integriert

Mit viel Gewalt, etlichen Hammerschlägen und etwas Geduld beim Hin-und-Her drehen gelang es uns nach ca. 30 Minuten die Schrauber heraus zu bekommen.
gegen 12.30
Das Gelenk läßt sich samt Antriebswelle aus dem Schwenklager herausziehen. Nur läßt sich das Gelenk so leider nicht von der Welle abziehen, da das Schwenklager immernoch den Weg blockiert. Also vorderen Achslenker ausgehängt um etwas Platz zu schaffen.
ca. 13.00
Platz zum Abziehen des Antriebswellengelenks wäre vorahnden, allerdings weigert sich dieses aufgrund des Sicherungsrings (ein C Ring sichert ein herausrutschen der Antriebswelle aus dem Gelenk) erfolgreich gegen unsere Abziehversuche mit "noch" humaner Gewalt. Das Problem lag aus unserer Sicht in diesem Moment daran, dass wir die Antriebswelle nicht gegenhalten konnten.
ca. 13.30
Ausbau der Antriebswelle: Nach dem Lösen der 6 Innenvielzahnschrauben am inneren Achsgelenk (auch relativ schwierig, da die Schrauben schwer zugänglich sind) konnten wir die gesamte Welle herausnehmen. Dabei viel uns auf, dass das Austausch-Antriebswellengelenk irgendwie anders aussieht

Nach kurzer Überprüfung bestätigte sich unser Verdacht - es war das falsche Teil. Dadurch stand schon einmal fest, heute werden wir nicht mehr fertig.
ca. 14.00
Abziehen des Gelenks: Leichter gesagt als getan (ist leider nirgends beschrieben). Wir wussten, dass wir irgendwie den C-Ring herausbekommen mussten. Nach mehreren versuchen mit einem Hammer wurde die Antriebswelle in den Schraubstock eingespannt. Mit einem Vorschlaghammer wurde das Gelenk so lange von uns bearbeitet, bis es sich in alle Einzelteile auflöste und von der Antriebswelle bröckelte. Allerdings überstand dies der innere Teil des Gelenks (mit der Verzahnung - wo die Gelenkwelle hineingeht) unbeschadet. Aber wir sind an den Sicherungsring rangekommen - runter damit und die Antriebswelle war endlich vom Gelenk befreit.
Ende am Samstag: ca. 15 Uhr.
Am Montag wurde das Gelenk von mir umgetauscht - der Verkäufer entschuldigte sich bla... bla... bla.... und das richtige Gelenk kostete (wie solls auch anders sein) etwas mehr: EUR 139,-
Montag ca. 11 Uhr: der Einbau des Gelenks gestaltet sich zu meiner Überraschung relativ einfach. Nach dem Einfetten (Manschette und Gelenk) läßt sich dieses mit einem Plastikhammer relativ leicht auf die Welle aufklopfen. Der Einbau der Welle war auch kein Problem, allerdings konnte ich die Innenvielzahnschrauben des inneren Achsgelenks erst nach dem Montieren der Reifen (sonst drehte sich die Antriebswelle immer mit) richtig festziehen.
Alles in allem benötigte ich für den Zusammenbau gute 2 Stunden.
Im nachhinen muss ich eingestehen, dass ich mir die Arbeit leichter vorgestellt habe. Es war zwar eine interessante Erfahrung, allerdings lasse ich beim nächsten Mal eine Werkstätte das Antriebswellengelenk erneuern
grüße bertl7