Anbei ein paar (geklaute :wink: ) Infos zu den Möglichkeiten des TDI Tuning. 200PS sind ohne weiteres im Bereich des möglichen.
Beschließt man einen Motor zu tunen, also mehr Leistung/Drehmoment zu erzielen, sollte der Motor und seine Komponenten grundsätzlich in einwandfreiem Zustand sein. Besonders gilt das für die Einspritzdüsen. Schon durch normalen Verschleiß können die Einspritzdüsen in einen Zustand geraten, der lebensbedrohlich für den Motor ist. In ungetuntem Zustand mag noch alles problemlos zu funktionieren, werden aber durch Tuning die Einspritzzeiten und -mengen verändert, kann das katastrophale Folgen für den Motor nach sich ziehen. Das Spritzbild der ESD's kann sich durch Ablagerungen oder sonstige Einflüsse so verändern, dass einzelne Strahlen der Mehrlochdüsen nicht mehr die ursprünglich gewollte Ausrichtung und Strahllänge aufweisen und dadurch der eingespritzte Kraftstoff den Kolben treffen. Die Folge davon sind lokale Überhitzungen des Kolbens mit anschließendem durchbrennen des Kolbenbodens. Eine nicht gerade billige Motorinstandsetzung ist die Folge. Hat der Motor bzw. die Einspritzdüsen schon mehr als 150tkm (noch sicherer 100tkm) runter, so empfiehlt sich vor dem Tuning unbedingt eine Überprüfung des Einspritzdruckes und des Strahlbildes der Einspritzdüsen. Nicht umsonst geben seriöse Tuner eine Motorgarantie, die jedoch nur für Motoren bis 100tkm gilt und meist zusätzlich bezahlt werden muss.
Rechtlicher Hinweis
Jegliche Veränderung am Motor, Motorsteuerung usw. kann zu einer Erlöschung der Betriebserlaubnis führen (Änderung der Abgasnorm bzw. Geräuschverhalten) und ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen, insbesondere wenn es zu einem Unfall mit Sach- oder gar Personenschaden kommt. Der legale Weg einer Leistungssteigerung ist immer eine Genehmigung durch den TÜV/Dekra.
Kleine aber wirkungsvolle Tuningmethode
Eine "billige" aber zu merkende Methode dem VEP-TDI (nicht Pumpe Düse!) ein wenig mehr Drehmoment und subjektive Leistung zu entlocken, ist das Neu-Adaptieren des Motorsteuergerätes bzw. der Werte. Nicht bei jedem Steuergerät sind diese Anpassungen möglich!
Zur Methode: Motorsteuergerät anwählen.
Bei den Kanälen 1,3,4 und 5 Login mit 12233 durchführen
Adaption anwählen
Entsprechenden Kanal anwählen und Wert ändern (kann nur in bestimmten Grenzen geändert werden) Sollte der Wert das max mögliche überschreiten, wird vom Steuergerät entweder das max mögliche eingestellt, oder es kommt eine Fehlermeldung bzw. zurücksetzen auf den Standardwert. Vorher die original Werte notieren um ein Rücksetzen zu ermöglichen!!
Kanal 1: Einspritzmenge
Kanal 2: Leerlaufdrehzahl (dort kann durch erhöhen des Wertes die Leerlaufdrehzahl erhöht werden)
Kanal 3: Luftmasse
Kanal 4: Einspritzzeitpunkt
Kanal 5: Startmenge
Einspritzdüsen
Eine spürbare Leistungserhöhung durch Chiptuning ist immer verbunden mit verlängerten Einspritzzeiten. (Eine Ausnahme bilden Common-Rail Systeme, da bei ihnen der Raildruck erhöht werden kann und damit im gleichen Zeitraum mehr Kraftstoff eingespritzt wird ohne zwingend die Einspritzzeit zu verlängern, allerdings sind auch dieser Druckerhöhung Grenzen gesetzt so dass auch hier die Einspritzzeiten verlängert werden müssen). Bei einem Diesel Direkteinspritzer steht dabei ein Fenster von ca. 34 Grad Kurbelwelle zur Verfügung, alles was länger eingespritzt wird geht hauptsächlich als Russ und Wärme verloren, da hilft auch nicht eine weitere Erhöhung des Ladedruckes. Eine noch frühere Einspritzung würde zwar die Einspritzdauer weiter erhöhen, aber die Kolben im Motor würden sich dann gegen die einsetzende Verbrennung bewegen und es käme zu Leistungseinbruch und im Extremfall zu Motorschaden durch gebrochene Pleuel und Pleuellager, da diese den erhöhten Drücken nicht mehr standhalten. Um jetzt mehr Kraftstoff in diesen 34 Grad Kurbelwellenwinkel einspritzen zu können kann man auch Einspritzdüsen mit höherem Lochquerschnitt einsetzen. In den 90 und 110 PS TDI's mit Verteilereinspritzpumpen sind Düsen mit Lochdurchmessern von 0.205 (110 PS), 0.184 (90 PS) und 0.158 (diverse 90PS Automatik) eingesetzt. Im 150 PS T4-Bus werden Düsen mit 0.216 mm Lochdurchmesser eingesetzt (Teilenummern: Düse ohne Nadelbewegungsfühler: 074 130 201 T (AXG) oder K (AHY), Düse mit Nadelbewegungsfühler 074 130 204 C (AXG) oder 202 R (AHY), AXG 220 Bar Öffnungsdruck, AHY 190 Bar Öffnungsdruck). Diese passen mechanisch auch in die 90/110PS-Motoren und erzielen dort auch ohne sonstige Änderungen (keine Tuningbox, kein Chiptuning) eine spürbare Mehrleistung (beim 110PS-Motor ohne Russentwicklung), da in der gleichen Zeitspanne durch die nun größeren Löcher der Einspritzdüsen mehr Kraftstoff eingespritzt wird als mit den Seriendüsen. Natürlich ist diese Änderung am Einspritzsystem nicht im öffentlichen Straßenverkehr zulässig. Für ganz extreme Leistungssteigerungen gibt es auch Düsen mit einem Lochdurchmesser von 0.260 mm in Verbindung mit Chiptuning
OBD-Tuning
Unter OBD-Tuning versteckt sich nichts anderes als Chiptuning. Der Unterschied zum gewöhnlichen Chiptuning, bei dem der Programmspeicher (ein oder zwei Eprom-Bausteine) aus dem Steuergerät ausgebaut und extern neu programmiert werden muss (meist Lötarbeiten erforderlich), besteht darin, dass die neuen Kennfelddaten über den Fahrzeug Diagnose Anschluss aufgespielt werden können. Das heißt, bei OBD-Tuning ist nicht einmal mehr das Öffnen des Steuergerätes nötig. In diesen Steuergeräten befinden sich so genannte Flash-Eprom-Bausteine und Softwaredienste, die ein Neu- oder teilweises Überschreiben in eingebautem Zustand ermöglichen. Somit ist auch eine Rückrüstung in Serienzustand jederzeit möglich und relativ einfach
Einspritzpumpe (VEP)
Die Verteilereinspritzpumpe VP37 die bei den 90 und 110 PS-VE-TDI-Motoren verwendet wird erzeugt den Einspritzdruck mit einem Hochdruckteil (HD-Teil), das aus Verteilerkörper und Verteilerkolben besteht. Der Verteilerkolben hat bei den meisten Modellen einen Durchmesser von 10 mm, lediglich bei neueren Automatik-VEP-TDIs auch 11 mm. Die Hochdruckteile lassen sich auswechseln, so dass man statt einem 10 mm HD-Teil ein 11 oder gar 12 mm HD-Teil aus dem Bosch-Regal verwenden kann. Die Erhöhung des Durchmessers von 10 auf 11 mm ergibt auch ohne weitere Maßnahmen wie z. B. Ladedruckerhöhung eine deutlich spürbare Mehrleistung ohne Russ. Bei Einsatz eines 12 mm HD-Teils kommt man um eine gleichzeitige Ladedruckerhöhung nicht herum.
Durch eine Kombination der einzelnen Modifikationen lassen sich erhebliche Leistungssteigerungen erreichen. So kann beispielsweise aus einem 110 PS-VEP-TDI durch Einsatz eines 12 mm Hochdruckteils, T4-Einspritzdüsen 0.216, VNT20-Turbolader und Chiptuning über 200 PS rausgeholt werden. Allerdings sollte man bei solchen Modifikationen auch Änderungen an Kupplung, Getriebe und Ölkühlung vornehmen. Wird diese Leistung häufig gefordert ist auch ein LLK mit größerer Fläche, z. B. montiert vor dem Wasserkühler, nicht verkehrt.