Hallo nochmal,
ich hab ein paar Anleitungen von VW studiert und mir jetzt Methoden überlegt, wie ich den Radlgerwechsel mit dem Werkzeug, das ich hab, bewerkstelligen kann.
Ich gehe hier von aus, dass jeder individuell die böse Schraube entfernt bekommt. Habe mir die zwei Nexus Ausdrückwerzeuge gekauft und hoffe, damit halbwegs erfolg zu haben. Die Schlitze sind bereits mit Heisswasser ausm Hochdruckreiniger freigespült. Nun kommt regelmässig Rostlöser drauf...
Meine Idee besteht darin einen der beiden Federspanner zu missbrauchen. Die Klammern sind nämlich so angeordnet, dass man davor eine Metallplatte mit Loch eben plazieren könnte und somit die Schraubkraft nutzen ohne einen speziellen Abzieher zu haben.
Rausholen:
Laut Zeichnung liegt das Radlager aussen. Vielleicht findet sich ein Stück Stahlrohr mit etwas über 75 mm innendurchmesser.
Nun braucht man eine Art Metallplatte wie vorher beschrieben, die von innen durch die Achsgelenksöffnung passt, aber das Radlager mitnimmt. Federspanner durch, das Rohr aufsetzen, eine grössere Metallplatte drauf und losschrauben. Die Schraube sollte locker ne Tonne Zugkraft aufbringen können..
Aber vielleicht doch mit roher Gewalt rauskloppen... :evil:
Einsetzen:
Gehäuse erwärmen (Backofen oder überdimensionales Feuerzeug...)
Radlager kühlen - Eisfach oder so (Spricht was dagegen? Werde am WE jemand fragen, der im Kugellagervertrieb arbeitet.)
Radlager aufsetzen - zwei Metallplatten von beiden Seiten, Federspannerschraube durch und losschrauben..
Naja, im Prinzip kann man auch jede andere grosse Schraube und entsprechende Muttern nehmen. Aber wenn man schonmal was da hat, was für solche Zugkräfte ausgelegt ist.. 8)
Sobald ich schlauer bin, werd ich berichten.
Gruss Martin
Edit:
Hab die böse Schraube am Querlenker ausbohren müssen. Das Ausdrückwerkzeug hat sie zerdrückt.. Das Ende, dass rausschaute wirklich zerdrückt!!
Nunja, sie sitzen ja auch schon seit knapp 10 Jahren da drin..
Hab sie also ausgebohrt. Immer gut ölen zur Kühlung. Also 10 sec bohren, Öl reinspritzen, wieder 10 sec bohren usw. usf.
Die erste hat 3 Stunden gebraucht mit draufkloppen usw., die zweite hab ich direkt gebohrt und nur 1,5 h gebraucht.
Gekloppt hab ich natürlich nur an der Seite mti dem kaputten Radlager!
Hab mit bedacht auf der Seite angefangen. Das gute Radlager wurde geschont.
Radlager ins Eisfach packen ist kein Problem. Hab mich erkundigt. Wenn das Radlagergehäuse gut saubergebürstet ist und kein Dreck mehr drin ist, könnte das Lager vielleicht sogar ohne Druck reingehen.. Mal sehen.
Die Hülse zum auf das Radlagergehäuse auflegen, um das Radlager da reinzuziehen, hab ich schon. Man kann sich das am Hazet-Werkzeug ansehen, wie das funktioniert.
Edit (16.7.2007):
Das Radlager ist raus!
Leider konnte ich die Radnabe nicht aus dem Lager bekommen. Ich spannte eine Folie über die Radnabe und klemmte sie mit einem Gummiband um die innere Erhebung, fest. Umgedreht goss ich etwas Alkohol hinein und kippte etwas Trockeneis rein. Das ganze wurde so kalt, dass das kondensierte Wasser an der Nabe gefror

Gleichzeitig das Radlagergehäuse mit nem kleinen Brenner warm gemacht. Das Gehäuse auf zwei grosse Ziegelsteine, ne 32er Nuss von innen aufgelegt und gekloppt wie ein blöder. Nach ca. 20 Schlägen mit dem 1 kg Hammer tat sich ein Schlitz auf.. nach ca. 20-30 weiteren kräftigen Schlägen war das Lager raus!
Nu brauch ich nen neuen ABS-Sensor, weil er beim demontieren nicht raus wollte und wenns schlimm kommt auch nen neues Lenkgetriebe :-(
Edit
Nabend allerseits,
nach langem suchen und vielen Tips leider nicht schlauer zu diesem Thema.
Habe mein Achsgelenk mit der Nuss und Nabenschraube-Methode wunderbar runterbekommen. Nun würd ich aber gern wissen, bevor ich das ganze wieder zusammenfriemel:
Wie schwergängig/leichtgängig sollte das gelenk sein? Sollte man es ohne grossen Kraftaufwand kippen können?
Oder ist es normal, dass man da mit den Daumen ganz ordentlich drücken muss, um den Kranz ein wenig bewegt zu bekommen?
Gruss Martin
Edit:
Ich hab das Gelenk nun gereinigt.
Man kann es mit eingestecktem Daumen grade so in alle Richtungen bewegen, bis man die Kugeln jeweils entnehmen kann. Aber mühsam..
Kann mir jemand sagen, ob es normal ist, dass die äusseren Lagerflächen, auf denen die Kugeln laufen, in Antriebsrichtung schön zerkratzt sind? Einfach oberflächlich angefressen.
Sinnig wäre es, wenn man bedenkt, was für Kräfte auf diese Flächen, beim beschleunigen aus dem 1ten, wirken. Die andere Richtung sieht blitzblank aus. Werd heut abend mal ein Bild anhängen.
Meine Idee um die Lebensdauer zu steigern:
Die Gelenke scheinen ja gleich zu sein, ob ich die äusseren rechts/links einfach vertauschen kann?
Edit:
Hier sieht man schön die angefressene Lauffläche der Kugeln.