alien2020
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Moinsen
Kurz vorne weg, ich schreib den Text zum 2. mal gerade, beim 1. mal ist mir nach über einer Seiten das Word abgekratzt *grrrr*
Aber back to Topic. Es wird wieder ein wenig High-Endig hier im Thread, aber es ist auch die Grundlage für jede Anlage.
Wollen wir uns nun mal die Kette der Stromführung anschauen, sieht geht von Lima, über die Batterie, ggf. über Kondensatoren und 2. Batterien, über Sicherungen, Verteilerblöcken und Trennrelais. Ein wichtiger Hinweis an dieser Stelle, wir legen dicke Kabel mit über 50mm² nach hinten, aber benutzen für die Leitung zwischen Lima und Batterie ein dünnes original Kabel,dies ist natürlich Schwachsinn und dem Kabel sollte zusätzlich ein 2. Kabel mit hohem Querschnitt parallel geschaltet werden, das gleiche gilt für Karosserie – Batterie!
Wollen wir uns erster einmal den Stromlieferanten widmen.
Die erste Station ist die Lima, sie liefert den kompletten Strom für die Anlage. Wir haben hier mit unseren Passis einen Vorteil da min 90 A Limas verbaut sind, bei den Dieseln sogar 120A. Hier sind Kleinwagen wie ein Polo, Fiesta, Corsa DEUTLICH im Nachteil da hier nur kleine Limas mit 40A verbaut werden. Der Nachteil der Lima ist das der Strom sehr träge ist und nicht schnell geliefert wird bei bedarf.
Als 2. haben wir die Standartstarterbatterie sie ist der 1. Zwischenspeicher der es ermöglicht den Strom schneller zuliefern. Jedoch ist die Starterbatterie oft eher alt und ausgelutscht. Für den normalen gebrauch ausreichend für Car-Hifi jedoch schlecht, eben so ist der Innenwiderstand relativ groß.
Die Frage ist nun wie man den Stromverlauf weiter verbessern kann und so vor allem eine schnelle Lieferung von Strom zu sichern.
Als erstes gibt es die Möglichkeit einer Zusatzbatterie, diese haben oft einen sehr geringen Innenwiderstand und können nun den Strom schneller liefern. Ein weiterer Vorteil einer Zusatzbatterie ist das diese meist im Kofferraum verbaut wird und so die Kabelwege kurz sind. Dadurch haben wir einen geringen Spannungsabfall am Kabel, dazu später mehr. Als gute Zusatzbatterien kann man diese von Stinger, Genesis Hawker, Exide Maxxima und Optima.
Nun das letzte Glied in dieser Kette ist ein Kondensator. Nur mit ihm ist es extrem schnell möglich Strom zu liefern. Die bekannte Aussagen wie das man den Cap nur an den Basszweig hängen soll, oder das man mit ihm ein flackerndes Licht wieder ruhig stellen kann sind beide Unfug. Wenn es wirklich mal so weit ist dass das Licht flackert, ist es schon viel zu weit gekommen. Hier MUSS eine neue Lima her um den Strombedarf zu decken. Zu der Anzahl der Kondensatoren kann man nur sagen, mehr hilft mehr! Empfehlen würde ich hier Kondensatoren von Brax, Helix und Mundorf.
Nun wäre die Teile mal kurz alle angesprochen, was ist jedoch mit den Verbindungen zwischen diesen Teilen ? Das Kabel sollte man immer so dick wie möglich ausführen. Der Preis unterschied zwischen 35mm² und 50mm² ist nicht so groß der Widerstand der Leitungen jedoch schon, und so hält sich der Spannungsabfall in grenzen.
Ebenso sollte man die Kabelwege möglichst kurz halten. Hier ein kurzes Beispiel rein vom Kabel dazu:
q = spezifischer Widerstand (0,0178)
l = Länge
A = Querschnitt
R = q * l / A
R = 0,0178Ohm*m/mm² * 6m / 95mm²
R = 0,0011Ohm
R(6m,35mm²) = 0,003 Oh
Bei 80 A entspricht dies einem Spannungsabfall von
R= 0,003
80A * 0,003Ohm = 0,24V
R = 0,0011 Ohm
80A * 0,0011 Ohm = 0,0088 V
Für folgende Rechnungen A = 35mm²
R( 6 m) : 3,0 mOhm= 3,0*10-³ Ohm
R (2 m) : 1,0 mOhm= 1,0*10-³ Ohm
Spannungsfall (100A,6m): 0,6122 Volt
Spannungsfall (100A, 2m) 0,204 Volt
Spannungsfall in Prozent (100A, 6m, 12V) : 5,1 %
Spannungsfall in Prozent (100A, 2m ,12V): 1,7 %
Spannungsfall in Prozent (100A, 6m ,13,8V): 4,43 %
Spannungsfall in Prozent (100A, 2m ,13,8V): 1,47 %
Ich hoffe hier dran sieht man gut das ein Dickeres bzw. kürzere Kabel ihren Vorteil haben.
Noch kurz möchte ich das Thema Übergangswiderstände ansprechen. Jede Verbindung ist ein Übergangswiderstand, daher sollte man möglichst versuchen diese zu minimieren. D.h. keine Verteiler und Sicherungen getrennt nehmen, es gibt Verteiler die eingebaute Sicherungen haben, oder noch besser, auch nach dem Verteiler mit dem gleichen Querschnitt weiterlegen, dann ist eine Absicherung nicht nötig. Es sollten immer Kabelschuhe verwendet werden die man crimpen kann, diese sollten auch mit einer extra Crimpzange gepresst werden, nur so ist es möglichst den Übergangswiderstand gering zu halten. Wichtig sind auch die Wege zwischen Kondensator und Verstärker so kurz wie möglich zu wählen. Strom ist ein fauler Hund, er nimmt immer den einfachsten weg. Wenn der Kabelweg zum Verstärker einen größeren Widerstand hat wie den zur Batterie, dann kann es passieren das die Batterie/Bordnetz gepuffert wird, und nicht wie wir es wollen der Verstärker.
Jetzt kommt natürlich die Frage auf, warum machen wir uns diesen Stress? Warum wollen wir möglichst wenig Verluste haben und eine schnelle Stromversorgung?
In den aller ersten Nanosekunden einer Frequenz entscheidet dein Gehirn ob das ganze ein Klavier, eine Gitarre, eine Orgel, eine Stimme oder das aufstampfen von Gozilla ist. Auch wenn von der Frequenz her alle die gleiche haben. Daher ist es HIER wichtig eine gute Stromversorgung zu gewährleisten die vor allem sehr schnell ist. Nur so ist es möglich einen brillanten Klang zu erzeugen. Aber gerade auch deswegen reicht ein Kondensator alleine nicht aus. Man stelle sich eine kraftvolle Männerstimme vor und als Bekleidung ein genialer Schlagzeuger, der Kondensator wird schneller leer gezogen sein als ihr denkt. Dann muss auch das dahinter stimmen und wieder schnellen Strom nachliefern. Um im Bassbereich eine vollkommene Pufferung zu erzeugen reicht weder einer noch 2-3 Kondensatoren aus, hier müsste man fast ne ganze Bierkiste voll Kondensatoren davor schalten, auch aus diesem Grund ist eine gute und schnelle Lieferung VOR dem Kondensator wichtig.
Ich möchte es noch mal sagen, das ist High-End und lohnt sich nur bei einer entsprechenden Anlage auch. Jedoch hoffe ich das jeder der das gelesen hat zumindest seinen Verstärker nicht mehr am Sicherungskasten oder an der Kofferraumsteckdose anschließt und der eine oder andere vor dem Kauf eines neuen Verstärkers mal über einen Kondensator nachdenkt, auch die Headunit freut sich über so was.
Ich hoffe es war für viele Interessant und ich freue mich über jegliches Feedback von euch!
mfg Tobias
Kurz vorne weg, ich schreib den Text zum 2. mal gerade, beim 1. mal ist mir nach über einer Seiten das Word abgekratzt *grrrr*
Aber back to Topic. Es wird wieder ein wenig High-Endig hier im Thread, aber es ist auch die Grundlage für jede Anlage.
Wollen wir uns nun mal die Kette der Stromführung anschauen, sieht geht von Lima, über die Batterie, ggf. über Kondensatoren und 2. Batterien, über Sicherungen, Verteilerblöcken und Trennrelais. Ein wichtiger Hinweis an dieser Stelle, wir legen dicke Kabel mit über 50mm² nach hinten, aber benutzen für die Leitung zwischen Lima und Batterie ein dünnes original Kabel,dies ist natürlich Schwachsinn und dem Kabel sollte zusätzlich ein 2. Kabel mit hohem Querschnitt parallel geschaltet werden, das gleiche gilt für Karosserie – Batterie!
Wollen wir uns erster einmal den Stromlieferanten widmen.
Die erste Station ist die Lima, sie liefert den kompletten Strom für die Anlage. Wir haben hier mit unseren Passis einen Vorteil da min 90 A Limas verbaut sind, bei den Dieseln sogar 120A. Hier sind Kleinwagen wie ein Polo, Fiesta, Corsa DEUTLICH im Nachteil da hier nur kleine Limas mit 40A verbaut werden. Der Nachteil der Lima ist das der Strom sehr träge ist und nicht schnell geliefert wird bei bedarf.
Als 2. haben wir die Standartstarterbatterie sie ist der 1. Zwischenspeicher der es ermöglicht den Strom schneller zuliefern. Jedoch ist die Starterbatterie oft eher alt und ausgelutscht. Für den normalen gebrauch ausreichend für Car-Hifi jedoch schlecht, eben so ist der Innenwiderstand relativ groß.
Die Frage ist nun wie man den Stromverlauf weiter verbessern kann und so vor allem eine schnelle Lieferung von Strom zu sichern.
Als erstes gibt es die Möglichkeit einer Zusatzbatterie, diese haben oft einen sehr geringen Innenwiderstand und können nun den Strom schneller liefern. Ein weiterer Vorteil einer Zusatzbatterie ist das diese meist im Kofferraum verbaut wird und so die Kabelwege kurz sind. Dadurch haben wir einen geringen Spannungsabfall am Kabel, dazu später mehr. Als gute Zusatzbatterien kann man diese von Stinger, Genesis Hawker, Exide Maxxima und Optima.
Nun das letzte Glied in dieser Kette ist ein Kondensator. Nur mit ihm ist es extrem schnell möglich Strom zu liefern. Die bekannte Aussagen wie das man den Cap nur an den Basszweig hängen soll, oder das man mit ihm ein flackerndes Licht wieder ruhig stellen kann sind beide Unfug. Wenn es wirklich mal so weit ist dass das Licht flackert, ist es schon viel zu weit gekommen. Hier MUSS eine neue Lima her um den Strombedarf zu decken. Zu der Anzahl der Kondensatoren kann man nur sagen, mehr hilft mehr! Empfehlen würde ich hier Kondensatoren von Brax, Helix und Mundorf.
Nun wäre die Teile mal kurz alle angesprochen, was ist jedoch mit den Verbindungen zwischen diesen Teilen ? Das Kabel sollte man immer so dick wie möglich ausführen. Der Preis unterschied zwischen 35mm² und 50mm² ist nicht so groß der Widerstand der Leitungen jedoch schon, und so hält sich der Spannungsabfall in grenzen.
Ebenso sollte man die Kabelwege möglichst kurz halten. Hier ein kurzes Beispiel rein vom Kabel dazu:
q = spezifischer Widerstand (0,0178)
l = Länge
A = Querschnitt
R = q * l / A
R = 0,0178Ohm*m/mm² * 6m / 95mm²
R = 0,0011Ohm
R(6m,35mm²) = 0,003 Oh
Bei 80 A entspricht dies einem Spannungsabfall von
R= 0,003
80A * 0,003Ohm = 0,24V
R = 0,0011 Ohm
80A * 0,0011 Ohm = 0,0088 V
Für folgende Rechnungen A = 35mm²
R( 6 m) : 3,0 mOhm= 3,0*10-³ Ohm
R (2 m) : 1,0 mOhm= 1,0*10-³ Ohm
Spannungsfall (100A,6m): 0,6122 Volt
Spannungsfall (100A, 2m) 0,204 Volt
Spannungsfall in Prozent (100A, 6m, 12V) : 5,1 %
Spannungsfall in Prozent (100A, 2m ,12V): 1,7 %
Spannungsfall in Prozent (100A, 6m ,13,8V): 4,43 %
Spannungsfall in Prozent (100A, 2m ,13,8V): 1,47 %
Ich hoffe hier dran sieht man gut das ein Dickeres bzw. kürzere Kabel ihren Vorteil haben.
Noch kurz möchte ich das Thema Übergangswiderstände ansprechen. Jede Verbindung ist ein Übergangswiderstand, daher sollte man möglichst versuchen diese zu minimieren. D.h. keine Verteiler und Sicherungen getrennt nehmen, es gibt Verteiler die eingebaute Sicherungen haben, oder noch besser, auch nach dem Verteiler mit dem gleichen Querschnitt weiterlegen, dann ist eine Absicherung nicht nötig. Es sollten immer Kabelschuhe verwendet werden die man crimpen kann, diese sollten auch mit einer extra Crimpzange gepresst werden, nur so ist es möglichst den Übergangswiderstand gering zu halten. Wichtig sind auch die Wege zwischen Kondensator und Verstärker so kurz wie möglich zu wählen. Strom ist ein fauler Hund, er nimmt immer den einfachsten weg. Wenn der Kabelweg zum Verstärker einen größeren Widerstand hat wie den zur Batterie, dann kann es passieren das die Batterie/Bordnetz gepuffert wird, und nicht wie wir es wollen der Verstärker.
Jetzt kommt natürlich die Frage auf, warum machen wir uns diesen Stress? Warum wollen wir möglichst wenig Verluste haben und eine schnelle Stromversorgung?
In den aller ersten Nanosekunden einer Frequenz entscheidet dein Gehirn ob das ganze ein Klavier, eine Gitarre, eine Orgel, eine Stimme oder das aufstampfen von Gozilla ist. Auch wenn von der Frequenz her alle die gleiche haben. Daher ist es HIER wichtig eine gute Stromversorgung zu gewährleisten die vor allem sehr schnell ist. Nur so ist es möglich einen brillanten Klang zu erzeugen. Aber gerade auch deswegen reicht ein Kondensator alleine nicht aus. Man stelle sich eine kraftvolle Männerstimme vor und als Bekleidung ein genialer Schlagzeuger, der Kondensator wird schneller leer gezogen sein als ihr denkt. Dann muss auch das dahinter stimmen und wieder schnellen Strom nachliefern. Um im Bassbereich eine vollkommene Pufferung zu erzeugen reicht weder einer noch 2-3 Kondensatoren aus, hier müsste man fast ne ganze Bierkiste voll Kondensatoren davor schalten, auch aus diesem Grund ist eine gute und schnelle Lieferung VOR dem Kondensator wichtig.
Ich möchte es noch mal sagen, das ist High-End und lohnt sich nur bei einer entsprechenden Anlage auch. Jedoch hoffe ich das jeder der das gelesen hat zumindest seinen Verstärker nicht mehr am Sicherungskasten oder an der Kofferraumsteckdose anschließt und der eine oder andere vor dem Kauf eines neuen Verstärkers mal über einen Kondensator nachdenkt, auch die Headunit freut sich über so was.
Ich hoffe es war für viele Interessant und ich freue mich über jegliches Feedback von euch!
mfg Tobias
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